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Kenia und Tansania - 3 Wochen
Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 18.06.2015 18:11von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Liebe Foris
Nach fast 4 Wochen weg von zuhause bin ich heute am 30.5. von Arusha nach hause gefahren. Fast alles habe ich gut angetroffen, nur mein Rottweiler/Dobermann wollte nicht mehr fressen und ist nun wirklich mager. Ich hoffe, da ich nun für kurze Zeit da bin, bevor ich nochmals für ein paar Tage nach Arusha reise, er wieder etwas aufbaut. Es kam anders, ich war bis am 15.6. immer wieder zwischen Kenia und Tansania hin- und hergezogen.... also in Kürze 6 Wochen kaum zu hause und wenn dann 10 - 12 Stunden im Büro und nicht mal Zeit für die Bilder. Zorro sieht nun wieder wie ein Hund aus und heute bin ich das erste Mal seit dem 3.5. etwas spazieren gegangen - mit Zorro natuerlich, 2 andere Hunde waren mit meinem Gaertner schon im Feld.
3.5. Das Ehepaar, die aus Kunden Freunde wurden, kamen am Abend am Flughafen an, doch dauerte es sehr lange, bis sie das Gepäck bekamen. Dementsprechend wurde es auch etwas später, bis sie bei mir angelangten. Es war ein so schönes Wiedersehen nach 2.5 Jahren! Nachdem wir etwas geredet und etwas gegessen hatten, ab ins Bett, morgen wird ein langer Tag.
4.5. Joseph kommt schon vor 7 Uhr und wischt die Scheiben am Landcruiser sauber. Es hat einige Tropfen in der Nacht geregnet. Auch die Begrüssung zwischen ihm und dem Ehepaar war sehr herzlich - schliesslich hatten wir alle das letzte Mal eine super Zeit. Nachdem nun alles im Auto ist, geht’s los. Richtung Norden auf dem Thika Highway und etwas später auf der nun schmaleren Strasse mit nur je einer Spur in jede Richtung und vielen Kurven Hügel ab und Hügel runter. Klar muss Joseph aufpassen, denn es gibt einige Fahrer, die meinen Regeln seien nur für die anderen da. Sicher gelangen wir bis zur Brücke über den Tana Fluss. Dort wimmelt es von Weissbrustkormoranen und Seglern. Wie von unserem ornithologischen Guide vorausgesagt, jagte prompt ein Falke die schnellen Segler. Wieder einsteigen und weiter bis kurz vor Nanyuki. Die blühenden Aloen sind zu schön, als dass wir ohne Foto einfach vorbeifahren könnten.
Aloe lacertida
In Nanyuki Stadt wechseln wir bei einer Bank Geld, bevor wir weiterfahren und Blicke nach Lewa Downs geniessen. Bei Timau goss es in Kübeln und die Lodgemanagerin rief schon an, ob wir auch bald kommen. Ja, so schnell es die Strassen erlauben...... Bald sehen wir die Samburu Hügel, doch wir fahren Richtung Nordosten über die Nyambeni Berge. Die Gegend ist eine der fruchtbarsten von Kenia und die Strasse einer der hügeligsten und kurvenreichsten.
Kurz vor Maua, einer der grösseren Orte in der Gegend, führt unsere Strasse links weg und runter zum Meru Nationalpark. Was früher ein ausgewaschenes Flussbett war, ist nun mehr oder weniger eine Strasse. Starke Regenfälle haben schon wieder Schäden angerichtet. Der Hauptverkehr sind Pickups und Dropboxen, die das hier angebaute Miraa transportieren. Die Blätter des lustig wachsenden Baumes enthält eine Droge. Somalier und andere lieben es, diese Blätter zu kauen. In England wurde es verboten, was für die Leute eine spürbare finanzielle Einbusse bedeutete. Ca. um 14.00 Uhr gelangen wir beim Ikweta Camp an. Erstmal Zelte beziehen und uns an den Mittagstisch setzen. Zelte, wie Essraum sind sehr geschmackvoll mit Naturtönen eingerichtet. Die ganze Anlage ist sehr buschig und natürlich belassen, was mir natürlich gefällt, denn da turnen etliche Vögel drin drum. Alle Arten habe ich aufgeschrieben, um demnächst auf einem Programm für Vogelregistrierung (Kenya Bird Map) einzutragen.
Um 16.00 Uhr starten wir die Pirschfahrt. Das Eingangstor zum Meru Nationalpark liegt nur 5 Fahrminuten entfernt. Da ich die Tickets bereits in Nairobi habe holen lassen, geht die Administration doch ziemlich schnell. Da dies doch zum grossen Teil eine Vogelsafari ist, halten wir auch schon mal für alle gefiederten Freunde. Grössere und kleinere, einfacher und schwieriger zu bestimmende hüpfen und fliegen umher. Meru ist bekannt für grosse Büffelherden, doch wir erspähen nur ein paar Tiere. Etwas rennt ueber den Weg - eine der selten zu Gesicht zu bekommenden Streifenhyänen. Das Licht wird schnell schwächer und wir fahren zurück zur Lodgewo die Sonne prächtigst untergeht.

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 18.06.2015 18:23von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Eine heisse Dusche und zum Essbereicht. Es quakt aus dem Teich und im Licht einer starken Taschenlampe kann man den Riedfrosch gut erkennen.
Der Mond ist noch ziemlich gross und leuchtet uns den Heimweg zu den Zelten nach dem feinen Abendessen.
Sicherlich kennen einige von Euch die Ameisenloewen, nun und das ist das erwachsene Exemplar. Die Larven bauen Trichter and deren Raender andere Insekten abrutschen, genau in die Kiefer der Larve.
Fortsetzung folgt.........

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 18.06.2015 18:47von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
5.5. Ein wunderschöner Morgen und um 07.00 Uhr fahren wir bereits los. Das natürlich nicht, ohne dass ich bereits ein paar Vögel gefunden und genkippst habe. Wir fahren durch den Eingang und auf der ziemlich graden Strasse rein in den Park. Grantgazellen posiern zu schön vor den Hügeln.
Ein stattlicher Bock!
Und eins der ersten guten Vogelbilder... ein Weissbauchlaermvogel

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 18.06.2015 18:48von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Der Rojewero ist ein Nebenfluss des Tanaflusses und ihn durchquert man des öfteren, wenn man im Park rumfährt. Die Galeriewälder liebe ich mit den gegabelten Doumpalmen und den grossen Flussakazien.
Ein Rotschnabeltocko hat ein Insekt gefangen und dies bringt er nun in das Nest in der Fussakazie.
Fortsetzung folgt - nicht "nur" Voegel....

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 19.06.2015 19:42von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Und doch, es gibt auch andere Tiere, wie z.B. dieses 2 m Kroki, das sich sonnte
oder ein Dik Dik, das neugierig unter Bueschen hervorschaut
Wichtige Elemente sind die Mistkaefer, denn ohne die wuerde der Dung die Erde ueberdecken und Gras ersticken. Zudem sind einige Scarabaeus Arten auch schoen, wie dieser hier
Diesen Pillendreher fand ich im Rangerhauptquartier. Ich habe einem Ranger, den ich auf Facebook kennenlernte, versprochen, ich schaue vorbei. Er ist jemand, der diesen Beruf hat, weil er Tiere liebt. Oft muntert er auch andere auf, Wildtiere zu schätzen und mit dem KWS zusammenzuarbeiten, wenn irgendwo Probleme auftauchen. Diese werden leider immer häufiger, da die Wanderrouten mit Menschen dichter besiedelt werden.

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 19.06.2015 19:42von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Auf dieses Bild bin ich echt etwas stolz, denn die bringen bessere Birders als ich auf die Palme. Sie sitzen nie still und wenn dann an der falschen Ecke. Schwarzbauchnektarvogel, der nur in Samburu und entlang dem Tanadelta vorkommt. Also, ich durfte mir die Chance nicht entgehen lassen.
Schon ist die Mittagszeit um und wir fahren wir rein in den Park. Eine kleinere Gruppe Zebras spielt sich als Strassenkontrolle auf.
Der Meru Nationalpark ist eben aber umgeben von Hügeln aus Granitgestein und Vulkanen. Eine Grantgazelle stellte sich grade an den richtigen Platz.

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 19.06.2015 19:46von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 19.06.2015 19:46von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Unter 1.100 m kommen die umgedrehten Karotten oder Baobab Baeume vor. Die sind fuer sich schon toll, doch oft sind die verschiedensten Vogelarten drauf zu finden. Die Zweiggebilde sind Nester von den Rotschnabelbüffelwebern.
Das der Blick auf dem Heimweg. Es muss in der Ecke von Elsa's Kopje ganz toll regnen. Am Abend bekommen wir im Camp nur leicht etwas ab.
Das Schauspiel ist noch nicht zu Ende. Ein balzender Hartlaub's Trappenhahn steht am Wegrand und von ihm koennen wir uns fast eine halbe Stunde nicht trennen. Doch die Zeit draengt, wir muessen die Parkregeln einhalten.
Das Abendessen schmeckte. Nur sie haben noch immer noch nicht verstanden, dass wir die dichten Flappen am Zelt nicht zu haben wollen. Also durften wir damit unsere Fitnessübung machen.

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 20.06.2015 20:03von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
6.5. Wiederum ist eine zu kurze Nacht zu Ende und ohne Mitleid läutet mein Handy. Nun, es lohnt halt früh aufzustehen, denn es ist ein herrlicher Tag. Sobald wir im Park sind, erblicken wir auch einen wolkenlosen Mt. Kenia, nun aus einem anderen Winkel.
Auge in Auge mit einer Netzgiraffe
Wir sind auf dem Weg zu den Adamson Falls und klar statten wir Pippa’s Grab einen Besuch ab. Sie war die Gepardin, die Joy Adamson aufzog und erfolgreich wieder der Wildnis zurück gab. Sie hatte auch Junge zur Welt gebracht. Wenn man im Meru / Kora Nationalpark reist, dann schweifen die Gedanken oft zu George und Joy Adamson (Buch/Film Frei geboren) und Tony Fitzjohn (Buch: Born Wild). Ihnen haben wir es u.a. zu verdanken, dass das Gebiet zum Nationalpark erklärt wurde. Deren Lebensgeschichten sind super spannend zu lesen und geben einen guten Einblick in die Geschichte Kenia’s!

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 20.06.2015 20:03von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Einer Gabelracke und das noch auf einer Purple-pod Terminalia kann ich nicht widerstehen...
Wir fahren weiter und wiederum durch den Rojewero Fluss. Zum Glück hatte es kürzlich nicht allzu viel geregnet, so dass die betonierte Furt passierbar war. Schon bald fängt die schier endlose Strecke durch Commiphoren Wald an. Derzeit sind sie grün, was heisst man sieht noch weniger Tiere. Mal hüpft ein Kleiner Kudu über den Weg, dann steht ein Dik Dik am Rand und ein paar Vogelarten lassen sich sehen.
Wir überqueren nun den Aequator und begeben uns auf die Südhalbkugel. Das Touristenfoto darf klar nicht fehlen....

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 20.06.2015 20:04von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Nach langem Weiterfahren und immer wärmeren Temperaturen kommt endlich die Biegung und die Brücke über den Tana Fluss liegt vor uns. Nicht mal in Nairobi hat es so viele Verkehrsschilder auf so kurzer Distanz.
Diesmal will ich zu Fuss über die Brdie Brücke und schauen, welcher Winkel der Beste ist. Die Fälle sind zu Ehren von George Adamson so genannt, da er unweit von hier von somalischen Guerillas erschossen wurde. Diese hatten damals alle Nashörner und viele Elefanten, wie auch Leute umgebracht. Es ist warm, einigen etwas zu warm. Ich bin grade gut akklimatisiert, da wir viele heisse Tage in Juja hatten. Also habe ich die Energie rumzutigern; Schwalben, Klippschliefer, Echsen und ein paar andere Federtiere sind zu finden.
Junger neugieriger Klippschliefer

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 20.06.2015 20:05von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Beim Regenbogenskink ist das Weibchen ebenso toll wie das Maennchen
Man sieht, dass kürzlich Hochwasser war, denn der Steg zur erhöhten und überdachten Picknickstelle ist unterspült und der Zement gebrochen. Wir lassen uns das Essen schmecken und bald danach starten wir die Fahrt zurück.
Nachdem wir den Commiphorenwald passiert hatten, kommen mir 2 von mir erhoffte Vogelarten vor die Linse. Schade, das Licht ist noch echt grell.
Schwarzkopfkiebitze kenne ich nur vom Meru, doch kommt er auch im Samburu vor.
Termitenhuegel haben oft die skurilsten Formen und einige sehen aus wie Burgen

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 20.06.2015 20:06von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Da wir nun ziemlich früh im Camp zurück sind, laufe ich im Grundstück rum und kaufe mir ein Ticket fürs Internet. Das Modem funktioniert hier nicht. Der Vogelreichtum im Grundstueck ist toll!
Amethystglanzstare suchen in Gruppen nach Futter, sind aber meist scheu
Bald geht die Sonne glutrot unter und unsere letzte Nacht im Meru beginnt.
Fortsetzung folgt demnaechst...

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 21.06.2015 17:19von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
7.5. Wiederum früh aufstehen, packen und auschecken. Dann wieder die Strasse mit vielen Löchern hoch bis wir auf der Hauptstrasse Richtung Nanyuki sind. Die Samburuberge, die bald die Landschaft prägen sind einfach super schön! Der mittlere Berg, ist der Ololokwe, der anzeigt, wo das Samburu National reservat liegt. Dieses war zu dem Zeitpunkt ziemlich mit Vieh ausgelastet und Viehdiebe folgten. Drum unsere Entscheidung, den Meru Nationalpark zu besuchen. Sicherheit kommt vor. So langsam scheint sich die Situation wieder zu beruhigen. Nun, das Land reicht halt nicht mehr aus....
Die Strasse ist gut, doch kann man wegen Kurven und runter und hoch nicht schnell fahren.
Kurz vor Mittag sind wir in Nanyuki. Die Kunden gehen mit Joseph einkaufen und ich treffe mich mit einem Freund (Safariguide), den ich vor Jahren auf einer von mir geführten Safari kennenlernte und auch schon Dinge zusammen organisiert haben, aber schon lange nicht mehr gesehen habe. Die Zeit verfliegt und wir fahren die unweite Strecke zur Bantu Mountain Rock Lodge, wo Sammy Mugo, unser ornithologische Guide, der mit den Bergvogelarten besser vertraut ist als ich, bereits auf uns wartet. Nach der Begrüssung und Zimmer beziehen, kommt das Mittagessen.
Die Moutain Rock Lodge liegt nahe der Hauptstrasse umgeben von Wald und Teichen. Sie wird oft von Einheimischen und Bergsteigern besucht. Pferde und Spielanlage machen die Anlage zum Ausflugsort.

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 21.06.2015 17:20von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Die Herausforderung hier, den Takazze Nektarvogel zu erwischen, was bei seiner Lebendigkeit und dem diesen Licht wirklich nicht einfach ist.
Wir strolchen etwas in der Anlage herum, beobachten Paviane und Vögel, bevor wir zum Trout Tree fahren. Dies ein Restaurant berühmt für seine Forellen. Ach, gerne hätte ich dort zu Mittag gegessen!
Gleich als wir im Trout Tree ankommen, fängt es an zu regnen. Es reicht grade, um die schwarz-weissen Colobus und eine Forelle zu fotografieren, bevor wir wieder die kurze Strecke zurück zur Mountain Lodge fahren.

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 21.06.2015 17:21von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Rotstirnpapageien kommen zu Besuch in der Mountain Rock, doch es ist so diesig, dass die Fotos alle unscharf werden. Immer wieder stellen wir uns auch unter und der Spaziergang dem Weg entlang wird abgekürzt. Aber nicht aufgeben und die ganz wenigen Momente mit etwas Licht nutzen. Schlafen kann ich in der Nacht...
Ich fotografiere kleine rote Finken, als Sammy dazukommt, mich anschaut und sagt hee, das sind Crimsonwings, die bekommst Du nicht oft zu sehen!
Salvadori Astrild, Weibchen, das Maennchen hat einen gelben Ring ums Auge
Eine Albizia, ein Baum, der sehr gross wird ist grade in Bluete - er wird Pfauenbluete genannt, eben wegen diesen tollen Blueten
Am Abend unterschreibt Sammy das Vogelbuch, bei dem er den beiden Herren von der Schweizer Botschaft geholfen hat, die Bilder zu schiessen. Einige davon sind auch von ihm. Die Kunden freuen sich über das unerwartete Geschenk.
Ab ins Bett, es ist kalt.....

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 21.06.2015 17:23von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 21.06.2015 17:24von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Bald ist es Zeit loszufahren. Kurz auf der Teerstrasse und dann links abzweigen Richtung Solio. Wir haben nun eine riesige Ebene um uns rum und weit vorne die wolkenverhangenen Aberdares, rechts ist der Zaun vom Solioschutzgebiet. Kühe und Schafe weiden und Leute gehen geschäftig ihren Arbeiten nach.
und nun kommen die Herausforderungen..... Hahnschweifwida Männchen fliegen seitwärts, um die kleineren, braunen Weibchen zu beeindrucken. Den im Flug zu erwischen ist das Ziel. Nicht einfach, denn oft ist ein Draht dazwischen oder er bewegt sich zu schnell.
Der Himmel sieht bedrohlich nach Regen aus und wir entscheiden, die Eulen und Schwarzenten jetzt zu besuchen. Wir treffen auf Paul, dem Eulenmann. Er versucht die Leute zu überzeugen, dass Eulen kein schlechtes Omen sind und am Leben gelassen werden sollen. Auch sollen sie mit Giften vorsichtiger sein und die Eulen die Nager fressen lassen. Dies hilft der Mc Kinder Eule, einer Unterart des Kapuhu, die nur zwischen den Aberdares und dem Mt. Kenia vorkommt. Paul kontrolliert regelmässig die paar Brutpaare. Somit ist es einfach sie zu finden, er führt uns hin. Leider sitzen sie sehr verdeckt und nicht wie gelegentlich auf ihren besser einsehbaren Felsnischen. Wieder zum Auto und ein kurzes Stück bis zu einem Teich. Schwarzenten sind ebenfalls fast nur auffindbar, wenn jemand weiss, wo sie sind. Paul macht dies freiwillig und finanziert es durch Spenden oder Besucher, so wie wir. Auch verkauft er T-Shirts mit den Eulen drauf. So eins muss ich natürlich auch haben!
Schwarzenten zur Mittagszeit im Wolkenlicht....
Paul und ich beim Ententeich
Nun erstmal zum Hotel Greenhills in Nyeri Stadt. Die kurvenreiche Strasse ist gut, doch zieht sich die Strecke, also doch etwas mehr als 30 Minuten. Einchecken, ins Zimmer und zum Mittagessen. Ach, bis das Essen kommt dauert es.... doch schmecken tut es gut. Gegen 16.00 Uhr fahren wir wieder zu Sammy’s Ecke, wo wir ihn auch zurückgelassen hatten, da wir nicht wussten, was das Wetter vor hat. Er erklärt Joseph den Weg von der Hauptstrasse weg. Erstmal befestigte Piste und dann rechts abzweigen. Mmmmmhhhh zu nass und Joseph muss mit dem eingeschalteten 4x4 den Landcruiser auf dem engen Pfad wenden und zurück. Sammy gibt ihm nun die Alternative an und dann klappts auch. Ein angebundens Kalb muss uns den Weg frei geben, was es auch liebenswürdigerweise tut. Zu Fuss geht es nun weiter durch die eingezäunten Felder und ins offenere Feld. Die Vögel sind etwas ruhig, was normal ist, wenn Regen ansteht. Bald kommen wir zur Schlucht in der ich vor langer Zeit mal war, um die Mc Kinders Eule zu sehen. Nun schauen wir nur von oben runter. Sammy erzählt uns, dass die Bauern hier zugestimmt haben, das Flussufer wieder mit Bäumen zu bepflanzen und die Felder zu räumen. Toll, dies wird Erosion verhindern und alte Lebensräume wieder erleben lassen.
Die Sonne wird schwächer und wir spazieren zum Auto zurück. Nun verabschieden wir uns von Sammy, da er nur ein paar Meter von zuhause weg ist und fahren los. Ein Kalb liegt tot am Wegrand, genaus dasjenige, das uns den Weg freigeben musste. Warum wissen wir nicht. Die Fahrt zum Hotel geht zügig. Heiss Duschen und zum Abendessen. Schneller sind sie nicht geworden, doch über das Essen kann man nicht meckern. Es ist gut. Bald sind wir in unseren Zimmern und ich arbeite noch eine Zeitlang, da ich endlich wieder mal Internet habe. So halb am Einschlafen fängt plötzlich aus dem nichts laute Musik mit viel Bass drin an. Nun was.... wir 3 wollen schlafen und so geht das nicht. Ich rufe den Empfang an und sie versprechen, sie wird tolerierbar leiser gestellt. Als nach 15 Minuten keine Aenderung hörbar ist, rufe ich wieder an. Wieder das Versprechen..... Nach weiteren 15 Minuten ziehe ich mir was an, gehe die Treppen hoch und sehe die Leute, die grade beim Fotoshooting sind. Mit meinem Aerger im Bauch laufe ich absichtlich zwischen Leuten und Kamera durch - wegen denen ist ja der Lärm. Den DJ mit den Rasterlocken finde ich schnell und auch weiteres Personal. Mein Ton ist nicht sehr freundlich und sie meinen sie stellen bald ab. Nein, GLEICH. Also muss der DJ gehorchen. Als ich an ihm vorbeiging lächelte er mich blöd an und erntete dafür einen sauren Blick. Nun endlich können wir schlafen, es ist mittlerweile 23.00 Uhr und der Morgen kommt im Eiltempo.
Fortsetzung folgt....

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 23.06.2015 10:27von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
9.5. Noch müde wandere ich zum Frühstückstisch. Dann auschecken und Joseph guten Morgen sagen. Als wir zum Empfang gingen stand ein nicht allzu dünner Mann am Eingang. Er stellt sich als der Manager vor und entschuldigt sich, wegen letzter Nacht. Ich frage ihn, ob sie Schlafgäste oder Discoleute haben wollen? Er meint Schlafleute. Nun, das Hotel an und für sich ist ganz ok... aber es könnte immer mal wieder laut werden. Also fahren wir los, durch Nyeri Stadt durch und zum Eingang des Aberdare Nationalparks. Es ist nach wie vor verhangen und hat eine hohe Luftfeuchtigket. Das Einchecken geht schnell und auf offeneren Stellen begegnen uns auch Säugetiere, wie Buschböcke, Defassa-Wasserböcke und die hier unvermeidlichen vielen Büffel.
Buschboeckin
Defassa Wasserbock Kuh
und der stattliche Herr Wasserbock

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 23.06.2015 10:28von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
ich frage mich immer, wer ist fuer wen interessanter...
Die Strasse steigt nun stetig an. Vögel fotografieren ist noch ein Ding der Unmöglichkeit, es ist zu diesig. Doch auf einmal bewegst etwas dunkles auf der linken Strassenseite - Riesenwaldschweine. Mein erstes Mal, dass ich die riesigen Schweine zu Gesicht bekomme, wenn auch nur für einen kurzen Moment.
Durch die lange diesjährige Dürre hat der Bambus arg gelitten und ist auf grösseren Flächen tot. Andere Büsche nutzen nun den freier Platz. Hoffentlich erholt sich der Bambus wieder.

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 23.06.2015 10:33von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Wieder eine Stufe höher und schon auf ca. 2.700 m überwachsen Bartflechten die Bäume. Es sieht aus wie eine Märchenlandschaft.
Bartflechten auf einer Steineibe. Die roten Beeren werden von den Rotstirnpapageien gefressen.
Es sieht aus wie eine Märchenlandschaft. Auf ca. 2.800 m überwiegen Rosenholzbäume, Johanniskrautsträucher und offenes Moorland mit dem typischen Gras in Büscheln sowie verschiedene Blütenpflanzen wie Senezien, Lobelien und Fackellilien. Viele haben Blüten und es sieht so schön aus!
Johanniskrautstrauch, Hypericum revolutum ist derjenige mit den grossen Blueten
Wo es zum Chania Wasserfall runtergeht, halten wir und vertreten uns die Beine. Toll, Moorlandschmätzer und Gebirgszistensänger posen super für die Kameras.
Gebirgszistensänger sind bekannt dafuer, dass sie in Gruppen singen. Und das taten die 3 fuer uns ausgiebig
Durchs offene Moorland führt die Strasse und unsere Begleiter sind dicke, schwarze Regenwolken, denen wir nun davonfahren.
Distel (Cardus keniensis) und Senezie (Senecio brassica)

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 23.06.2015 10:34von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Fackellilien (Kniphophia thomsonii)
Am Mutubio Tor auf 2.920 m essen wir unseren Picknicklunch, der vom Greenhills Hotel nett zubereitet wurde. Die Wolken werden dichter, kommen näher und es fängt an grosse Tropfen fallen zu lassen. Wir sind fertig mit Essen und geben was noch eingepackt und gut ist, den Rangern, die sich darüber immer freuen. Ab ins Auto und die Strasse runter in den Grossen Grabenbruch unter die Räder nehmen. Ich habe nicht viel mitbekommen, denn ich schlief. Also kann die Strasse nicht allzu schlecht gewesen sein. Auf dem Highway noch einen stärkenden Kaffee und weiter nach Nairobi. Joseph setzen wir auf dem Weg und ich fahre den Rest bis Juja weiter. Bei mir zuhause freuen sich die 8 4-Beiner! Nachdem wir etwas zu Abend gegessen haben, ab ins Bett. Ich schau noch kurz die bisher geschossenen Bilder durch und dann auch ab in die Federn.

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 23.06.2015 13:53von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
10.5. Heute gehen wir es gemütlich an und warten, bis Joseph gegen 9.30 Uhr erscheint. Dann starten wir auf dem Thika Highway Richtung Nairobi und zweigen bald auf der Umfahrungsstrasse zum Flughafen ab. Diese Strasse hat nur eine Fahrspur in jeder Richtung und Lastwagen blockieren oft. Sie braucht also auch ihre Zeit.... durch Athi River und weiter bis Emali, wo wir rechts nach Kimana abzweigen. Die Strasse ist gut und die Ueberweidung leider zu offensichtlich.
Ausser ein paar Gerenuks sehen wir nicht viel, bis wir auf der Naturstrasse zum Kimana Gate fahren und beim Gebiet der Sopa Lodge (ausserhalb des Parkes) ganz viele Giraffen stehen. Ein toller Anblick!
Bald sind wir nun im Sentrim Amboseli Camp, wo wir herzlich willkommen geheissen werden. Das Mittagessen ist bereit und wir stillen unseren Hunger. Die dicken Wolken versäumen es auch nicht, Tropfen fallen zu lassen. Was soll’s, wir fahren etwas später dennoch los und bereuen es überhaupt nicht. Wir bleiben trocken.....
verregneter Pangani Gross-Sporn
In den Gräben, die der Entwässerung der Strasse Dienen liegt Wasser. Ein paar Thomson Gazellen schauen in die Gräben, hüpfen dann aber sehr elegant darüber.

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 23.06.2015 13:54von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Wenn man zur Regenzeit reist, muss man mit Regengüssen rechnen, doch auf der anderen Seite ist alles grün und blüht.
Gelbkehlfrankolin, naeher koennte es sich nicht hinstellen
Es gelingen nur wenige Bilder und leider keins von der toll balzenden Riesentrappe. Die Zeit ist bald um und wir müssen aus dem Tor und zurück ins Camp. Es sind nur ganz wenige Gäste da, aber dennoch haben sie ein Buffet aufgebaut und wir können aussuchen, was wir essen wollen.
11.5. Unbarmherzig sagt mir mein Handy, es ist nun 06.10 morgens. Wir wollen um 07.30 losfahren und das klappt auch. Licht ist kaum da, doch was solls, es ist auch so schön in der Natur zu sein. Eine Pelumedusen Sumpfschildröte findet das viele Waser toll!
Kleinere Vögel wuseln rum, doch das Licht erlaubt noch keine anständigen Bilder. Doch sie werden alle auf die Liste für Kenya Bird Map ins Buch geschrieben. Grössere Tiere wie der Riedbock gelingen dennoch.
Riedbock

RE: Kenia und Tansania - 3 Wochen
in REISEBERICHTE 23.06.2015 13:55von Elvira Wolfer • Leopard | 238 Beiträge
Nun kommen Elefanten und Nilpferde an die Reihe. Da die Elefanten nun in den umliegenden Gebieten genug Wasser und Futter finden, sind etliche abgezogen, doch es sind immer noch genügend da, um sie zu beobachten, was immer wieder faszinierend ist.
Ein frisch geschlammter Büffel; die alten Herren lieben das über alles.

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