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Thema als Reisebericht lesen


#1

Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 16.11.2014 12:17
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Liebe Fomis

Eigentlich weiss ich noch gar nicht, ob ich wirklich einen Reisebericht schreiben soll, denn die Gefahr ist gross, dass er praktisch ohne Bilder und Videos auskommen muss. Tollpatsch der ich bin, wollte ich nach der Rückkehr alle Daten via eine externe Festplatte auf mein NAS überspielen. Nicht kopieren, denn bei mir läuft doch alles so perfekt und macht nie Probleme!

Nun, diesmal kam die grosse Überraschung beim zweiten Transfer: Die externe Festplatte macht Schwierigkeiten!! Seit gestern ist sie nun beim PC-Doktor und ich bin am beten...

Im schlechtesten Fall habe ich knapp ein Drittel der Daten gerettet; die meisten davon vom Anfang und vom Ende.

Nun denn: passiert ist passiert; ich beginne trotzdem. Aufhören kann ich immer noch.

Die Vorgeschichte
Unser letzter Besuch im südlichen Afrika datiert von 2011. Im Laufe der Zeit erwachte irgendwie doch wieder die Sehnsucht nach den Big Five; dies umso mehr, als wir nach wie vor auf einen richtigen, wildlebenden Leoparden warten. Und als Co-Administrator eines Afrika-Forums werde ich doch irgendwann unglaubwürdig, wenn ich jahrelang in anderen Weltregionen herumgondle, nicht wahr!

So gingen wir denn nach unserem Kanadatrip im Frühsommer 2014 an die Planung. Konkret wurde daraus ein Selfdrive im östlichen Südafrika mit einem der neuen Bushcamper von Bushlore. Einige spontane, hauptsächlich wetterbedingte Abweichungen von der ursprünglichen Planung führten letztendlich zu dieser Route (in Klammern der Übernachtungsort):



16.10.14 Flug Zürich – Joburg, Übernahme Bushcamper, Fahrt nach Bela Bela (Forever Resort Warmbath; Camping)

17.10.14 Limpopo / ehemaliges Venda-Homeland (Shiluvari Lakeside Lodge, Elim)

18.10.14 Lake Fundudzi, ehemaliges Venda Homeland (Shiluvari Lakeside Lodge)

19.10.14 Fahrt zum Mapungubwe National Park (Mazhou Campsite im westlichen Teil)

20.10.14 Mapungubwe (Family Cottage, östlicher Teil)

21.10.14 Zwischenstopp (Forever Resort Tshipise; Camping)

22.10.14 Via Pafuri-Gate nach Punda Maria (Camping)

23.10.14 Ganztages-Gamedrive zum Tsendze Rustic Camp (Camping)

24.10.14 Ganztages-Gamedrive nach Olifants (Riverview Chalet)

25.10.14 Via Satara zum Orpen Gate und Weiterfahrt zum Blyde River Canyon (Forever Resort Blyde Canyon; Chalet)

26.10.14 Blyde River Canyon (Idle & Wild B&B, Hazyview)

27.10.14 Via Phabeni Gate (Gamedrive) nach Lower Sabie (Camping)

28.10.14 Via Crocodile Bridge zum Marloth Park (chimelu’s bushhut)

29.10.14 Marloth Park (chimelu’s bushhut)

30.10.14 Via Jeppes Reeves nach Swaziland (Malandela’s B&B, Malkerns)

31.10.14 Mkhaya Game Reserve (Stone Camp)

01.11.14 Mkhaya Game Reserve (Stone Camp)

02.11.14 Via Lavumisa zurück nach ZA (Tembe Elephant Park)

03.11.14 Tembe Elephant Park

04.11.14 Lange Fahrt nach St. Lucia (Stokkiesdraai B&B)

05.11.14 Isimangaliso Eastern Shore (Stokkiesdraai B&B)

06.11.14 St. Lucia Whale Cruise (Stokkiesdraai B&B)

07.11.14 Via Hluhluwe-Imfolozi nach Hluhluwe (Fever Tree Guesthouse)

08.11.14 Hluhluwe-Imfolozi (Fever Tree Guesthouse)

09.11.14 Isimangaliso Western Shore (Fever Tree Guesthouse)

10.11.14 Fahrt zum King Shaka Airport in Durban, Abgabe Bushcamper, Heimflug

Übrigens: Den gleichen Reisebericht kann man natürlich auch im Namibia-Forum lesen. Und irgendwann wird er auch - allerdings mit wesentlich mehr Hintergrundinfos und (hoffentlich) auch Bildern - auf meiner Homepage zu lesen sein.

Gruss
Thomas


Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht(Fritz Grünbaum)

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zuletzt bearbeitet 16.11.2014 12:24 | nach oben springen

#2

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 16.11.2014 12:30
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Nun denn - los geht's. Wie üblich sind meine Reiseberichte sehr wortreich und ich nehme es niemandem übel, der sich nur die Bildchen anschaut. Für's erste hat es davon allerdings nicht allzu viele: Am Anreisetag mag ich jeweils noch nicht so richtig und für die Folgetage habe ich vorläufig nur die Bilder, die meine Frau geschossen hat

Donnerstag, 16. Oktober 2014 – Frauenkappelen – irgendwo über dem Mittelmeer
Um im Flugzeug gut schlafen zu können, hat Ruth drei Nächte Pikett im Frauenspital absolviert und ist damit am Donnerstagmorgen eigentlich ferienbereit. Ich habe momentan soviel um die Ohren und zudem heute noch Besuch von unserem Informatiklieferanten, dass ich erst um drei aus dem Büro komme. Am Dienstag hatte ich einen Volleyballmatch, am Mittwoch wurde es im Büro 19:00h – mit anderen Worten: Gepackt habe ich noch nicht. Kein Wunder, werde ich später verschiedene Dinge vermissen: Pijama, Trainingsanzug, Dreibein-Stativ (Stand 17. Oktober).

Um sechs Uhr gehen wir dann doch auf’s Postauto und sind gute zwei Stunden später am Flughafen in Zürich. Eingecheckt habe ich zuhause am PC, also müssen wir nur noch unser Gepäck abgeben. Ruth’s Tasche hat 22.6kg, meine nicht einmal 20 – kein Wunder, wenn ich die Hälfte vergesse!

Nach einem Drink gehen wir durch die Zoll- und Gepäckkontrolle und erleben bei letzterer etwas für uns Ungewöhnliches: Nach uns ist Feierabend!

Beim Gate lese ich ein wenig und Ruth schaut sich mal nach Petra und Rolf Sieber um, findet sie aber nicht. Dazu ist folgendes zu bemerken: Sieber’s sind Bekannte aus unserem Dorf, welche rein zufällig im gleichen Flugzeug sitzen und ebenso zufällig direkt hinter uns! So haben wir noch auf einen Absacker abgemacht.

Erst kurz vor dem Check-In taucht Petra plötzlich auf; Ruth hat sie einfach nicht gesehen und Rolf hat uns ebenfalls nicht gesehen! Für ein Glas Rioja reicht es noch, dann stellen wir uns in die Kolonne bei der Economy an. Im Flugzeug stellen wir fest, dass unsere Sitze die ersten hinter der Business sind = viel Beinfreiheit!

Der Flug verläuft problemlos; ein Mann, der mitten in der Nacht zusammengbrochen ist, erholt sich schnell wieder, so dass Ruth auch diesmal ihre Qualitäten nicht auszuspielen braucht.

Freitag, 17. Oktober 2014 –Irgendwo über dem Mittelmeer – Johannesburg – Bela Bela (Warmbath)
Nach einer für meine Verhältnisse grandiosen Flugzeugnacht landen wir um 09:15h in Johannesburg und verabschieden uns von Siebers, welche nach Windhoek weiterfliegen. Wir selber stehen eine Ewigkeit bei der Passkontrolle an; dafür haben dienstbare Geister dann auch schon unsere Taschen vom Band genommen.

In der Empfangshalle suchen wir erst ein wenig, finden dann aber den Abgesandten von Bushlore. Weil er eine weitere Gruppe von 8 Personen erwartet, gehen wir erst mal noch etwas trinken, dann geht’s los. Durch den Stossverkehr von Johannesburg geht’s zu Bushlore, wo uns derselbe Mann unseren Bushcamper im Detail erklärt. Als er kurz etwas holt, spricht uns ein Paar ungefähr in unserem Alter an: TimoLoka aus dem Namibia-Forum haben uns erkannt. Sie haben ein paar Probleme mit der Abfertigung: So fehlt z.B. die extra bestellte Bordtoilette und das Nummernschild war einfach auf die Heckscheibe geklebt, was für den Grenzübertritt nach Zimbabwe vermutlich suboptimal ist.

Um den Mittag herum lotst uns unser Guide noch zur Tankstelle, um vollzutanken. Dann installiere ich mein Garmin und es geht los. An Pretoria vorbei geht es auf der Autobahn nordwärts Richtung Warmbath oder Bela Bela, wie es jetzt heisst. Wir haben im Sinn, dort auf dem Campingplatz des im Forever Resort eine Nacht zu verbringen und unsere flugzeugsteifen Glieder in den warmen Quellen zu lockern.

Die Autobahnen sind – das ist uns irgendwie neu oder dann entfallen – kostenpflichtig, zum Glück aber nicht allzu teuer. Schon während des Fahrens lesen wir überall die Anzeige „e-tag“ und jedesmal, wenn wir unter einem dieser Bogen durchfahren, piept’s irgendwo in unserem Auto. In Erinnerung an unsere Erlebnisse in Kanada fahren wir bei der Zahlstelle am enstprechenden Schalter vor, sind aber offenbar nicht registriert und müssen zurück – was den hinter uns anstehenden Fahrern nicht so ganz zu passen scheint... Vo da weg bezahlen wir unseren Obolus immer schön in bar.

Nicht dass ich es hier extra erwähnen müsste: Selbstverständlich fahre ich die ersten paar Male auf der rechten Strassenseite los und betätige statt des Blinkers den Scheibenwischer. Das wird sich auch in den folgenden Tagen ab und zu noch ereignen…

Im Forever Resort wollen sie uns zuerst nur aufnehmen, wenn wir mindestens zwei Nächte buchen. Als wir aber erklären, dass wir direkt aus dem Flugzeug kommen und die nächste Nacht schon weiter nördlich gebucht ist, kriegen wir trotzdem einen Platz. Mit ZAR 330 ist er zwar nicht ganz billig, aber riesig und das Bad ist inbegriffen.

Die ganze Anlage erstreckt sich wohl über mehrere Quadratkilometer mit mehreren hundert Campingplätzen, einem Hotel, Cabins, einem Indoor- und einem Outdoorbad, Restaurants, Squash, ein Wasserskilift, ein riesiger Kinderspielplatz, Kartbahn… Nur schade, dass wir die nächste Nacht schon gebucht haben.

Nachdem wir eingerichtet sind, gehen wir zuerst zu Fuss los, um die fehlenden Dinge noch einzukaufen, merken aber bald, dass der Weg viel zu weit ist. Zurück, Schlafzimmer eingepackt und mit dem Auto los. Und jetzt erinnere ich mich auch wieder, wie der Verkehr auf den Kreuzungen mit vier Stoppstrassen abläuft: Wer zuerst kommt, fährt zuerst! Sollte ich eigentlich noch im Kopf haben: in Kanada ist es dasselbe!

Pijama finden wir keinen; schlafe ich halt in einem T-Shirt und meiner Schnorchelbermuda. Sonst finden wir das Nötige mehr oder weniger, fahren zurück und gehen dann in die warmen Quellen: Indoor, denn inzwischen ist es schon gegen 18:00h. Leider haben wir unsere Wertsachen dabei und Lockers hat es nur ganz wenige und für diese muss man erst noch das eigene Vorhängeschloss mitbringen. Selber schuld: man hätte sich vorher erkundigen können. Die Südafrikaner machen es einfach: In Badehose und mit Handtuch bewaffnet quetschen sie sich zu sechst bis zehnt in ein Auto, fahren die paar Meter bis zum Parkplatz vor dem Bad und gehen rein. Uns bleibt nichts anderes übrig, als uns vor unseren Siebensachen im Wasser häuslich einzurichten und abwechslungsweise eine Runde zu drehen.

Das Wasser ist angenehm warm: Beide schlafen wir beinahe ein. Schön gelockert und so schläfrig wie wir sind gehen wir einenhalb Stunden später ins Spur-Restaurant nebenan. Ich kriege ein Steak, Ruth Fish und Chips. Das zweite Bier hätte ich wohl nicht bestellen sollen: Statt einem 3dl-Glas kriege ich einen halben Liter und muss dann prompt mitten in der Nacht aus unserem Dachzimmer absteigen!

Beim Camper holen wir noch die Campinglampe hervor, deren Zünder aber nicht funktioniert. Macht nichts: ich habe zuhause eine ähnliche und weiss daher, wie ich sie mit Hilfe eines Streichholzes zum leuchten bringe.

Während Ruth schon bald die Zähne putzen geht, zeige ich unserem interessierten Zeltnachbarn noch unser Gefährt, so gut das im Dunkeln geht (Stirnlampe sei Dank). Dann verziehe ich mich auch schon bald.


Der Bushcamper: Unser Lebensmittelpunkt für die nächsten dreieinhalb Wochen


Unsere ersten wilden Tiere


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#3

Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 17.11.2014 22:11
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Samstag, 18. Oktober 2014: Bela Bela (Warmbath) – Shiluvari Lodge
An sich hatte Ruth gestern Abend den Wunsch geäussert, heute morgen um sieben Uhr noch einmal ins Bad zu gehen, dann zu frühstücken und erst anschliessend weiterzufahren. Am Morgen hat sie aber Kopfschmerzen und auch mir ist trotz Kinderlärm um sieben Uhr noch nicht nach aufstehen. Also bleiben wir noch etwas liegen, frühstücken dann gemütlich, packen zusammen und fahren um halb zehn los, nicht ohne die gestern schon gesehene Volvoparade noch zu fotografieren.


Die Südafrikaner sind geborene und angefressene Camper!



Schöne alte Volvos zuhauf!

Von Crazy Zebra hatten wir den Tipp zur Ben Lavin Nature Reserve erhalten; selber gefunden haben wir den Lake Fundudzi und als ideale Unterkunft bei beiden in der Nähe hat Ruth im Lonely Planet die Shiluvari Lodge entdeckt. Und als ich die wirklich witzige Homepage gesehen habe, war ich auch dabei.

Auf der Autobahn (ohne e-tag!) geht’s zügig nordwärts; der Verkehr hält sich in Grenzen. Nur in Polokwane scheint unsere t4a-Karte die Autobahn nicht zu kennen und lotst uns mitten durch die Stadt. Macht nichts: eine gemütliche Kleinstadt mit Marktständen und Jacarandas, die allerdings leider schon am Verblühen sind.

Auf der Fahrt sieht Ruth auch schon ihre ersten Wildtiere: Kudus, Gnus, einen toten Buschbock, diverse Vögel, Warzenschweine – halt, von denen hatten wir gestern ja schon drei mitten auf dem Campingplatz!

Kurz vor Louis Trichard biegt aus der entgegenkommenden Kolonne einer unvermittelt aus und überholt auf unserer Spur. Etwas zu abrupt schwenke ich auf den Pannenstreifen, merke an der Reaktion unseres Wagens aber zum Glück sofort, dass dieses Manöver grenzwertig ist und gebe reaktionsschnell Gegensteuer. Der Wagen stabilisiert sich, der Rowdy kommt ohne Berührung an uns vorbei. Das Ereignis zeigt aber einmal mehr, wie schnell ein schwerer Unfall passieren könnte!

Kurz danach verlassen wir die Autobahn. Auf einer Nebenstrasse mit ziemlich Schlaglöchern geht es noch rund 40 km weiter. Auf einem Ausweichstück im Schotter (zulässiges Tempo 40 kmh) überholt uns ein Bus mit ca. 80. Wieder zurück auf der Asphaltstrasse weicht er dann aber fein säuberlich jedem Schlagloch aus...

Etwas nach drei Uhr sind wir in der Shiluvari Lodge, einem auf den ersten Blick wirklichen Kleinod. Gepäck ins Zimmer und dann an den Pool: Tagebuchschreiben, relaxen, lesen. Etwas später gesellt sich ein deutsches Ehepaar zu uns, mit welchen wir uns über die diversen durchgeführten Reisen unterhalten.

Ein paar Eindrücke aus der Shiluvari Lakeside Lodge:







Als es kühler wird, verziehen wir uns ins Zimmer, nehmen eine Dusche und gehen dann zum Apéro. Irgendwer hat mal gesagt, Hunter’s sei viel besser als Savannah, was wir beide nicht bestätigen können. Das Nachtessen ist lecker, der Zonnebloem Pinotage, den ich dazu ausgewählt habe, ist zu warm und passt uns nicht so ganz. Wir lassen denn auch die halbe Flasche für morgen stehen. Der Führer zum Lake Fundudzi, nach welchem wir am Nachmittag gefragt haben, wird uns morgen um neun bei der Engen-Station in Elim erwarten, uns für ZAR 650 den ganzen Tag herumführen und „alle Fragen beantworten, die wir ihm stellen“ (O-Ton Managerin).

Nach dem Essen sind wir rekordfrüh wieder im Zimmer; ich selber lese noch ein wenig, Ruth schläft schon bald ein.


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zuletzt bearbeitet 17.12.2014 17:39 | nach oben springen

#4

Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 21.11.2014 19:42
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

ACHTUNG REGIEANWEISUNG: Ab dem 19. Oktober fehlen meine Bilder komplett; ich habe nur noch die wenigen, die meine Frau geschossen hat. Aber Abhilfe ist in Sicht; der PC-Doktor ist zuversichtlich. Kostet mich allerdings einen knappen Tausender
Also Leute: Bilder immer KOPIEREN und am besten doppelt sichern (genug Speicherkarten mitnehmen, Laptop, zusätzliche externe Harddisk, etc. Cloud ist bei den Upload-Zeiten dort unten wohl eher unpraktisch

So, und jetzt geht's weiter:

Sonntag, 19. Oktober 2014: Das ehemalige Venda-Homeland
Schon um sechs Uhr erwachen wir das erste Mal, weil die Sonne ins Zimmer scheint. Zum Frühstück gehen wir gegen acht, so dass wir um viertel vor neun aufbrechen können. Zuerst suchen wir etwas in Elim herum bis uns endlich das Engen-Schild förmlich anspringt: Gross genug ist es und zudem an der Hauptkreuzung!

Daniel erwartet uns denn auch schon und will als erstes wissen, was wir uns vorstellen. Dann schlägt er uns ein Programm vor, das um ca. 15:00h-15:30h zu Ende sein soll und auf unsere Zustimmung hin fahren wir los.

Das erste Ziel ist eine Township von Elim namens Waterval, durch welche er uns kreuz und quer hindurchlotst und uns über Entstehung, Grundstückspreise, Vorgehen beim Grundstückserwerb, Infrastruktur und vieles mehr informiert. Haben wir bisher gemeint, so eine Township sei eine Anhäufung von Wellblechbaracken ohne Strom, Wasser- und Abwasserleitungen, müssen wir uns jetzt eines Besseren belehren lassen. Ein Minimum an Infrastuktur, teilweise auch mehr, ist vorhanden und Gebäude hat es von der Wellblechbaracke bis zur Politikervilla in allen Schattierungen.

Dann geht es über den Hügel ins nächste Dorf, wo wir eine Batikdruckerei besuchen, gefolgt von einem Holzschnitzer namens Lucky, einer behinderten Perlenstickerin und zum Schluss einer Töpferei. Als wir damit durch sind, haben wir unseren Souvenirbedarf für diese Ferien so ziemlich gedeckt und kein Bargeld mehr.








Was Daniel während dieser ca. zwei Stunden alles erzählt, klingt durchaus interessant – zumindest das, was ich davon verstehe, denn er spricht ein ziemlich spezielles Englisch. Ruth versteht etwas mehr, kann sich aber auch voll darauf konzentrieren; ich selber fahre nämlich. Aus diesem Grund gibt es von der Township auch keine Fotos.



Nach der Töpferei merkt Daniel dann auch, dass der Kultur nun Genüge getan ist und will mit uns in die Natur. Zuerst aber haben wir alle etwas Hunger, machen also in Thohoyandou im Restaurant eines Kongresszentrums einen Mittagshalt. Vorher geht’s noch zum Geldautomaten. Von der Terrasse des Restaurants aus haben wir eine wunderbare Aussicht auf die Ebene unter uns und können sie auch entsprechend geniessen, denn das Essen lässt ziemlich lange auf sich warten. Als es dann kommt, ist Ruth’s Crevetten-Cocktail ziemlich unappetitlich auf einem Teller angerichtet. Der Teller wird durch die Chefin aber umgehend wieder abgeräumt und der Cocktail kommt, zusammen mit meiner Paella, diesmal stilgerecht im Glas. Und schmecken tut es.


Markt

Daniel

Thohoyandou

[/i]Nach dem Essen fahren wir weiter zum Phiphidi-Wasserfall, einem heiligen Ort der Venda resp. der ersten Untergruppe, der Ramunangi, welche aus Zimbabwe eingewandert sind. Sie sind auch die Wächter dieses Heiligtums. Noch heute setzen sich die Studenten an den Wasserfall und nehmen Wasser mit, weil das bei erfolgreichen Prüfungen helfen soll.



Baum oder Vogel oder beides?

Dann geht’s hoch in die Berge (2300 m.ü.M) zum Lake Fundudzi. Da momentan zwischen den einzelnen Clans über die Zugangsberechtigung gestritten wird, wusste Daniel nicht, wo er sich über die Zugangsrechte erkundigen sollte, und fährt deshalb mit uns nur auf den Aussichtspunkt. Aber auch von dort ist der See sehr beeindruckend und Daniel erzählt fast eine halbe Stunde lang über die Kultur der Venda – wovon ich leider nicht allzuviel verstehe.




Kinder sind doch immer neugierig!

Danach geht es die ganze steile Strasse wieder hinunter durch die Berge Richtung Louis Trichard. Als ich ganz unerwartet in einen Tunnel fahre, stehe ich voll auf die Bremse, schalte das Licht ein und nehme die Sonnenbrille ab: Ich sehe schlichtweg gar nichts, denn der Tunnel ist nicht beleuchtet! Und das auf der N1!

Von Louis Trichard fahren wir auf einer wesentlich besseren Strasse nach Elim, wo wir Daniel um 16:30h wieder bei der Tankstelle abladen, ihm seinen Lohn plus Trinkgeld und eines unserer kleinen Messerchen aushändigen, worüber er sich sehr freut. Dann geht’s zurück zur Shiluvari Lodge und unter die Dusche – zumindest für Ruth. Sie wollte nämlich vor dem Duschen noch unsere Badeschlappen aus dem Auto holen, brachte aber die Hecktüre nicht auf. Also geht sie schon mal unter die Dusche und ich gehe zum Wagen, nur um zu merken, dass die Türe tatsächlich nicht aufgeht und bei meinen wiederholten Versuchen sogar den Schlüssel abbreche!

Letzteres ist weniger ein Problem: Wir haben Ersatzschlüssel. Dass die Türe nicht aufgeht aber schon, denn wir wollen ja schliesslich morgen in dem Ding schlafen!

Und hier ist das erste Break fällig, den mein Netbook hat keinen Strom mehr und ich habe bisher keinen vernünftigen Adapter gefunden. Adapter zu den südafrikanischen Steckern gibt es zuhauf und mein Skross kommt sonst mit jeder Art von Steckdosen zurecht – nur nicht mit den südafrikanischen und noch viel weniger mit den Sanpark-Steckdosen!!

Die Lösung findet sich tags darauf im Pick’n’Pay in Louis Trichard: Ein Skross mit Südafrika-Stecker! Und deshalb geht es hier jetzt auch weiter.


Auf dem Rückweg erinnere ich mich plötzlich an unseren Kanada-Urlaub 2002, als meine Frau den Schlüssel im Camper eingeschlossen hatte. Unser Sohn war mit seinen 12 Jahren damals noch klein genug, um durch das glücklicherweise offenstehende Oberlicht zu klettern und von innen die Tür zu öffnen. Dasselbe schwebt mir auch hier vor: Dachzelt öffnen, seitwärts einsteigen. Dazu brauche ich aber eine Leiter welche ich bei der Reception zu erhalten hoffe. Die Chefin kommt aber erst mal gleich selber mit, assistiert von unserem allgegenwärtigen Kellner Oscar. Beide bringen aber ebenfalls nicht mehr zustande, als ich vorher gemeinsam mit einem welschen Gast.

Mittlerweile haben Ruth und ich die gleiche Idee: Weshalb denn hochsteigen, wenn das untere Bett seitwärts eine grosse Einstiegsklappe hat! Diese geöffnet, Ruth hineingeschoben und schon ist die Tür offen. Und etwas Salatöl sorgt dafür, dass uns so etwas nicht wieder passiert!

Die anschliessende Dusche ist mehr als verdient, aber für den Apéro reicht es nicht mehr. Dafür schmecken die Pfefferminz-Erbsen-Suppe, das Lammgigot und die gestürzte Pawlowa danach ausgezeichnet und auch der Rest unseres Weines, den Oscar aus dem Kühlschrank geholt hat, ist um Klassen schöner, als gestern.

Nach dem Essen setzen wir uns noch etwas in die Bar und schreiben Tagebuch, bis eben (s. oben). Dann verziehen wir uns ins Zimmer; ich lese noch etwas und meine Frau schläft schon bald den Schlaf der Gerechten.


Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht(Fritz Grünbaum)

EGGI'S REISESEITEN - Zahlreiche Panorama-Bilder von unseren Reisen rund um die Welt
zuletzt bearbeitet 17.12.2014 17:38 | nach oben springen

#5

Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 15.12.2014 20:58
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

NEIN, ICH HABE EUCH NICHT VERGESSEN!

Aber eben: Meine Festplatte ist eines sanften Todes gestorben - unrettbar zerstört. Nachdem ich selbiges zuerst ebenfalls war, habe ich mich aufgerafft und versucht, mit Hilfe von Recuva die gelöschten Daten auf meinem Netbook wiederherzustellen. Und am Samstagabend hatte ich wieder fast 3'800 Bilder!

GERETTET!


Es kann also weitergehen. Im Thread vom 19. Oktober habe ich noch ein paar Fotos ergänzt und hier geht es nun weiter mit dem

Montag, 20. Oktober 2014: Shiluvari Lodge – Mapungubwe
Geschlafen haben wir mindestens so gut wie letzte Nacht, was bei mir etwas heissen will. Gegen sieben Uhr sind wir wach; draussen ziehen Wolken auf und es ist so kalt, dass wir lange Hosen und Pullover anziehen!

Nach dem Frühstück räumen wir unsere Siebensachen in den Bushcamper und schauen uns dann noch etwas im Shop um. Die Weihnachtsdekorationen, die uns interessiert haben, stammen aber aus KwaZulu, wie ich erst jetzt feststelle, und nicht von lokalen Künstlern. Dafür finden wir zwei Paar neckische Schühchen mit Baby-Hippos drauf: Beim in unserer Verwandt- und Bekanntschaft demnächst zu erwartenden Kindersegen ein ideales Mitbringsel!

Dann rechnen wir ab und werden von der Managerin ganz herzlich verabschiedet. Meine Frau hat gestern eine neue Klassierung für Unterkünfte erfunden: Die Shiluvari-Lodge wird wohl kaum je einmal fünf Sterne kriegen, dafür stimmen zu viele Details nicht, aber fünf Herzen hat sie sich mehr als verdient!

Unser GPS will uns auf unerfindlichen Wegen und teilweise über Schotterstrassen ins Makhado Shopping Center nach Louis Trichardt lotsen, aber nachdem wir zweimal nicht gehorcht haben, besinnt sich Susi eines Besseren und schickt uns dort durch, wo wir gestern Abend hergekommen sind.

Im Einkaufszentrum finden wir alles, was wir nötig haben, unter anderem eben auch den Skross-Adapter für Südafrika, welcher meinem Laptop wieder Leben einhauchen soll. Dann setzt sich Ruth ans Steuer und fährt den umgekehrten Weg von gestern durch die beiden Tunnels und dann weiter nordwärts Richtung Musina. In Musina biegen wir links ab und sind nach weiteren ca. 70km durch zunehmend dürrer und karger werdende Landschaft am Gate zum Mapungubwe – fünf Kilometer früher, als Susi uns glauben machen will!


N1 durch die Berge


Überall Strassenstände mit wunderschönen Orangen


Erste Baobabs


Fruchtsalat mit Eiern

An der Reception fragen wir um einen Upgrade für die zweite Nacht; wir haben soviel über die Family Cottages im Leokwe Rest Camp gehört, dass wir die ausprobieren möchten. Zudem sind wir dann für den zweiten Tag schon im vorderen Teil.


* * * * * * * * * *


Mapungubwe National Park
Der Mapungubwe-Nationalpark erstreckt sich an der Grenze zu Zimbabwe und Botswana den Limpopo entlang. Er gehört seit 2003 zum UNESCO-Welterbe. Der Park hat zwei Besonderheiten.

Zum einen besteht er aus zwei Teilen, die durch private Obstplantagen und eine private Lodge voneinander getrennt sind. Um in den westlichen Teil zu gelangen, muss man den Park verlassen, auf der R521 westwärts um Park und Plantagen herumfahren und kann dann kurz vor dem Grenzübergang Pont Drift auf die Den Staat Gravel Road einbiegen. Zwischen Zitrusplantagen hindurch und über unzählige schlafende Polizisten (Schwellen!) geht es zum westlichen Eingang. An sich wäre die Den Staat durchgehend, beginnen westlich vom Entrance Gate, aber da sie Privatbesitz ist, darf man sie nicht benutzen. Ein zumindest nach meinem Stand einigermassen aktueller Plan ist hier zu finden.

Die zweite Besonderheit ist Mapungubwe Hill, über welche ich morgen etwas mehr erzählen werde.



* * * * * * * * * *


Der Manager zeichnet uns auf der Karte den Weg in den hinteren Teil genau ein und auch die Wege, die wir innerhalb des Parks mit unserem 4x4 fahren können. Dann fahren wir wieder los, denn bis zur Mazhou Campsite im westlichen Teil des Parks sind es weitere 35 km. Die Abzweigung von der Hauptstrasse in die Den Staat Gravel Road verpasse ich, lande direkt dahinter beim Grenzübergang Pont Drift und muss umkehren. Dann klappt es aber und nach einer weiteren halben Stunde sind wir auf dem äusserst gemütlichen Campingplatz und können uns provisorisch einrichten, sprich: Tisch und Stühle hinstellen und gleich wieder los.

Für unseren ersten Gamedrive wählen wir die River Road, einen Loop östlich vom Campingplatz. Wie der Name es sagt, führt er die längste Zeit dem Limpopo und damit der Grenze zu Botswana entlang und entsprechend begleiten uns linkerhand ein Sicherheitszaun und teilweise sogar Stacheldrahtrollen! Dass die Tiere daran keine Freude haben, sieht man am Zustand des Zaunes: er ist an den meisten Stellen schräg oder sogar ganz zu Boden gedrückt. Impalas und Kudus springen elegant drüber hinweg, die Affen klettern drüber und die kleineren Tiere können unten durchschlüpfen. Tags darauf werden wir von einem Ranger erfahren, dass dies wegen der illegalen Einwanderer aus Zimbabwe so sei, was für mich nicht ganz aufgeht: Die Grenze zwischen Botswana und Zimbabwe verläuft weiter östlich im anderen Teil des Parks!

Während der rund zweistündigen Fahrt sehen wir einiges an Tieren: in erster Linie natürlich Impalas, dann Wasserböcke, einen Buschbock, ausserordentlich akkurat gestreifte Zebras, Kudus, Warzenschweine, Gnus, diverse Vögel und mehrere Trupps Elefanten. Einer davon versperrt uns eine Zeitlang den Weg; als wir weiterfahren können, kommt gleich eine Abzweigung, welche wir nicht beachten. Als wir aber nach weiteren 10min plötzlich an ein offenstehendes und unbewachtes Tor kommen und auf der anderen Seite in unserer Richtung eine Tafel „Mapungubwe National Park“ sehen, kehren wir doch lieber um. Der Rückweg gibt uns recht; er führt am Tented Camp vorbei wieder zum Campingplatz.


Begrüssungskomitee


Verkehrsstau


Abräumtrupp


Ich tippe auf eine Gabelracke


Zebra im Sonntagsanzug

Dann richten wir uns ein, beobachtet von einem Buschbock, welcher direkt hinter unserem Platz ganz gemütlich im Gras liegt und sich von meiner Kamera nicht stören lässt, und starten unser erstes Camping-Nachtessen mit Steaks und Reis. Vorher gibt’s natürlich ein Savannah zum Sundowner und danach einen Espresso aus unserer Bialetti. Die Lampen an jedem Platz leuchten tatsächlich und auch die Steckdosen funktionieren; ich kann also mein zusammengetragenes Equipment erfolgreich einsetzen und alle Akkus sowie das Netbook aufladen.







Als wir am Zusammenräumen sind, kriegen wir Besuch von einer Art grauem Eichhörnchen mit spitzer Schnauze. Als ich es fotografieren will, ist es aus dem Stand mit zwei 2m-Sätzen via Pfosten wieder im Baum oben!


Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht(Fritz Grünbaum)

EGGI'S REISESEITEN - Zahlreiche Panorama-Bilder von unseren Reisen rund um die Welt
zuletzt bearbeitet 17.12.2014 17:39 | nach oben springen

#6

Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 17.12.2014 18:01
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Dienstag, 21. Oktober 2014: Mapungubwe
Nach einer angenehmen , überhaupt nicht kalten Nacht erwachen wir schon früh und packen zusammen. Ein paar Bilder vom Camp, damit ich es später in den einschlägigen Foren vorstellen kann, und wenn ich die Kamera schon schussbereit habe, noch einmal die beiden zahmen Buschböcke des Campings. Ein Haubenbartvogel, der seine Morgentoilette noch nicht gemacht hat, läuft mir auch noch über den Weg, ebenso ein Glanzstar.




Von den hier erwähnten Towels habe ich nichts gesehen und mein eigenes wollte ich nicht der Versuchung aussetzen :P




Um halb sieben fahren wir ohne Frühstück los, Richtung Mopanie Loop Drive. Dieser stellt vor allem im zweiten Teil schon einige Ansprüche an mein fahrerisches Können . Aber das Fahren macht Spass, und dass ich am Abend leichten Muskelkater in den Unterarmen verspüre, bestätigt mich in dieser Wahrnehmung.

Der Drive beginnt mit einer gemischten Zebra-Gnu-Gruppe, wobei die Zebras wieder so schön strukturierte Streifen aufweisen, wie diejenigen gestern. Irgendwie habe ich die viel „verwaschener“ in Erinnerung! Weiter gegen Süden zu mehren sich die Anzeichen auf Elefanten und prompt stossen wir wieder auf eine grössere Herde mit Babies und einer riesigen Mutterkuh am Schluss. Etwas später an diesem Tag werden wir erfahren, dass die Elefantenbabies ca. zwei Wochen alt sein dürften. Die Elefantenherde kreuzt mehrmals unseren Weg, so dass wir nicht allzu schnell vorankommen, aber das stört uns nicht weiter und ist ja der Sinn der Sache!





Auf dem Rückweg sehen wir nicht mehr allzu viel und nachdem wir durch ein zu öffnendes Tor (aussteigen!) wieder auf der Den Staat gelandet sind, fahren wir raus und zügig nach vorne zum Gate.



Dort erfahren wir, dass wir das Chalet erst ab 14:00h beziehen können. Also buchen wir mal für 16:00h den Heritage Trail und fahren los. In einem grossen Bogen kommen wir wieder Richtung Limpopo und sehen unterwegs Warzenschweine, Oryx, Giraffen und einen weiteren Trupp Elefanten. Und etwas habe ich ganz vergessen: Impalas hatten wir selbstverständlich immer und überall wieder! Aber so wie die Springböcke in den Wüstenregionen hat man die Impalas in den etwas bewaldeteren und fruchtbareren Gegenden halt irgendwann einmal gesehen – es sei denn, sie tanzen Cha-Cha-Cha!






Auf der Picnic Site bei den Confluence Viewpoints lassen wir uns gegen 11:00h für ein gemütliches Frühstück nieder, gehen danach hoch zu den diversen Aussichtspunkten und setzen anschliessend unseren Weg fort. Zu unserer Überraschung steht am Ende des Picnicplatzes ein Schild „4*4 only“. Tatsächlich geht es steil bergab und die Strasse wird massiv schlechter: Eine Rundumfahrt im Park mit 2*4 ist also nicht möglich!





Mitten in dieser Abfahrt muss ich anhalten: Auf einem Felsen posiert eine Klippspringer-Schönheit. Dann geht der Weg weiter ziemlich steil und direkt hinunter zum Limpopo, hier aber ohne Stacheldrahtrollen, nur mit einem einfachen Zaun, der wohl auch illegale Grenzübertritte nicht wirklich verhindern kann. Zudem führt der Limpopo momentan kaum Wasser…



An der temporären Weiterfahrt hindert uns einmal mehr ein Trupp Elefanten, welche gerade ihr Bad genommen haben und sich jetzt zur Staubdusche verschieben. Ein Video und diverse Minuten später beschliessen wir angesichts der fortgeschrittenen Zeit, die Rundreise abzubrechen, den Weg rückwärts bis zur Abzweigung zum Leokwe Camp wieder abzurollen und dort unser Chalet zu beziehen. Auch hier sind wir erst erfolgreich, nachdem ein einsamer Elefant sein Geschäft mitten auf der Strasse verrichtet hat und uns keine andere Möglichkeit lässt, als unseren Hilux mitten durch die Bescherung zu steuern.



Auf dem Rückweg machen wir noch schnell beim Treetop Walk Station, dessen Ende, der Hide, aber leider abgestürzt ist. Trotzdem sieht man vom erhöhten Boardwalk aus sehr schön über den Limpopo und kann sich vorstellen, wie das zu Regenzeiten aussehen würde. Zudem stellen wir erstaunt fest, dass es auch auf der gegenüberliegenden Flussseite, in Botswana, Elefanten gibt! Auf dem Rückweg geraten wir noch in die Streiterei zweier Vögel um ein Nest in einem ausgehöhlten Ast. Der Sieger verkriecht sich sofort; als er auch nach zehn Minuten nicht zum Vorschein kommt, erlahmen meine Arme; ich packe die schussbereite Kamera weg und wir fahren weiter.






Was wir in Leokwe dann antreffen, ist wirklich vom feinsten: Ein gemütliches, aus zwei Rondaveln bestehendes Häuschen mit Terrasse, Küche, Wohn- und Schlafzimmer und Aussendusche. Unter den Fenstern hat es breite Ablageflächen, auf denen man jede Menge ablegen (und vergessen?) kann.





Aussendusche



Nach einer gemütlichen, wenn auch kurzen Pause müssen wir wieder los; der Heritage Trail wartet. Mit leicht übersetzter Geschwindigkeit brettere ich hinunter zur Reception, wo der Chef uns in Empfang nimmt und gleich wieder hinausschickt, um auf den Ranger zu warten. Dieser taucht dann auch gleich auf, stellt sich als Johannes vor und lässt uns auf den Wagen steigen – uns allein, weitere Gäste gibt es keine.

Kaum sind wir losgefahren, will ich mein Objektiv tauschen und merke dabei, dass ich die Fototasche mit dem Tele-Zoom nicht dabei habe. Johannes dreht sofort um, denn ich bin der Meinung, sie vor dem Gate stehen gelassen zu haben. Als sie aber weder dort noch in der Reception zu finden ist, schicken mich alle zu unserem Fahrzeug und siehe da: hier ist sie!



Beim Mapungubwe Hill zeigt uns Johannes dann zuerst die Ausgrabung am Fuss des Hügels, geht mit uns dann die Treppe hoch auf den Hügel und zeigt und erklärt uns die ganzen Ausgrabungsstätten.

* * * * * * * * * *


Mapungubwe Hill
Mitten im östlichen Teil des Parks befindet sich der Mapungubwe Hill und darum resp. darauf die Ausgrabungsstätte einer Stadt, in welcher eine hoch entwickelte afrikanische Zivilisation zwischen 1200 und 1270 ihre Blütezeit erlebte. Beginnend um das Jahr 900 wurde die Gegend um den Mapungubwe Hill von einem Volk bewohnt, das bereits Eisen bearbeitete und durch den Handel mit Ägypten, Indien und China zu Wohlstand gelangte. Hier haben Archäologen das berühmte goldene Nashorn und andere Zeugnisse eines reichen afrikanischen Königreichs ausgegraben. Der König mit seinem Hofstaat wohnte auf dem Mapungubwe Hill und wurde auch dort begraben.



Am und auf dem Hügel ist nicht wirklich viel erhalten, aber beim Restaurant östlich des Entrance Gate wurde ein sehr sehenswertes Interpretive Center errichtet, in welchem man auch das goldene Rhino bewundern kann. Leider ist fotografieren dort verboten.


* * * * * * * * * *


Die Aussicht von oben ist prächtig, nur Tiere sehe ich keine. Als ich Johannes danach frage, meint er, sie haben sich wohl an windgeschützten Orten versteckt und tatsächlich zieht es hier oben auf dem Hügel ziemlich heftig. Kurz darauf meint er aber, wenn wir noch etwas Geduld haben, sehen wir die Elefanten kommen. Und tatsächlich: Von Osten her kommt ein Trupp von ca. 30 Elefanten, welche sich über einen ziemlich steilen Abhang den Weg nach Westen suchen. Gut eine halbe Stunde lang schauen wir dem Schauspiel zu; schade nur, dass es a) so weit weg ist und ich b) kein Stativ dabei habe, aber die Fotos geben hoffentlich trotzdem einen Eindruck!






In die Dämmerung hinein fahren wir zurück zur Reception; Johannes kriegt ein anständiges Trinkgeld und wir wollen los, werden aber vom Manager aufgehalten, der inzwischen ebenfalls gemerkt hat, dass wir den Trip noch gar nicht bezahlt haben. Als wir ihm versprechen, die Sache morgen vor der Wegfahrt zu regeln, ist er einverstanden, und wir fahren – in diesen Regionen etwas Neues für uns – in die Nacht hinein zu unserem Häuschen zurück.

Dort wird noch gekocht und gegrillt, wobei letzteres nicht ganz so gut gelingt, weil der Wind die Holkohle viel zu schnell verglühen lässt. Also müssen die Straussensteaks noch etwas in der Bratpfanne nachbearbeitet werden, und dann schmecken sie trotz unserer nur rudimentär ausgestatteten Gewürzschublade (Piri-Piri statt Pfeffer) recht gut.

Nach dem Essen gibt’s noch einen Espresso und dann gehen wir schon ziemlich schnell in die Heia.


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#7

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 23.02.2016 16:43
von xmia125 • Rock-Dassie | 14 Beiträge

Ein wirklich beeindruckender Eintrag.
Die Zeit lohnt es sich auf jeden Fall zu nehmen und ihn zu lesen.
Liebe Grüße Mia


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#8

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 27.02.2016 15:36
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Hallo Mia

erst mal danke schön für das Kompliment. Und danke auch dafür, dass du mich mit deinem Eintrag an den Bericht erinnert hast, denn ER IST JA NOCH GAR NICHT FERTIG!!!

Fortsetzung folgt: versprochen!

Bis bald!
Thomas


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zuletzt bearbeitet 27.02.2016 15:37 | nach oben springen

#9

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 04.03.2016 08:00
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Liebe Fomis

am 17. Dezember 2014 habe ich hier meinen letzten Tagebucheintrag erfasst. Warum ich nicht weitergeschrieben habe? Ich weiss es, ehrlich gesagt, auch nicht mehr so genau. Etwas viel Arbeit im Geschäft, die Weihnachtstage, und, und, und... Nun hat mich @xmia125 wohl eher unbewusst drauf gebracht, dass da noch etwas zu vollenden ist. Und sei es nur für sie, und natürlich auch, um das Titelrätsel aufzulösen: Das Tagebuch wird fertig geschrieben - versprochen

Ach ja: Dass die Bilder ab hier etwas anders aussehen, liegt daran, dass ich sie nicht mehr in der bisherigen Weise, sondern mit dem neu zur Verfügung stehenden Feature „addPics“ hochgeladen habe. Ein Thumbnail anclicken und man kann alle Bilder des aktuellen Beitrages in einer Diashow durchblättern. Ein paar Informationen dazu stehen schon im WIKI; ich werde aber den Betrag noch überarbeiten.



Mittwoch, 22. Oktober 2014: Mapungubwe – Tshipise
Nach einer wunderbaren Nacht erwachen wir am Morgen mit Tageslicht, sprich ca. um sechs Uhr. Irgendwann stehen wir dann auf, frühstücken, packen zusammen und nehmen Abschied von unserem Häuschen.



An Reception und Interpretive Centre vorbei fahren wir zum Kanniedood Loop und diesen ab. An Tieren sehen wir nicht allzuviel, aber der Loop selber hat es in sich; nach den ca. zwei Stunden bin ich ziemlich erledigt und wenn an den steilsten Auf- und teilweise auch Abstiegen nicht Spuren betoniert wären, hätte ich es wohl nicht geschafft. Einmal fahre ich zu zögerlich in einen Aufstieg (einer mit Spur) und der Wagen bleibt im ersten Gang hängen! Also lasse ich ihn zurückrollen, nehme etwas mehr Anlauf und dann schaffe ich es problemlos.



Kurz nach zehn Uhr sind wir an der Reception, checken aus und bezahlen noch den Trip von gestern. Danach schauen wir uns das Interpretive Centre näher an (fotografieren leider verboten), welches die Geschichte der Ausgrabungen am Mapungubwe Hill dokumentiert – inkl. goldenes Nashorn.



Dann übernimmt Ruth und fährt die 70km nach Musina; ich selber verschlafe den grössten Teil der Strecke, so hat mich der Loop geschlaucht! Im Einkaufszentrum in Musina decken wir uns mit Lebensmitteln für die nächsten Tage ein und kaufen endlich auch anständige Gewürze. Dann geht’s ca. 100 m weiter bis zum Spar, wo wir die Dinge einkaufen, die wir am ersten Ort vergessen haben.



Ostwärts geht es jetzt eine weitere nicht allzu lange Strecke bis Tshipise, wo wir auf dem Campingplatz des Forever Resorts eine Zwischennacht einlegen. Auch hier wieder eine riesige Anlage mit über 300 Stellplätzen, welche momentan aber zum grössten Teil leer stehen. Auch von den Ablution-Blocks ist nur gerade Nummer 6 in Betrieb.

Das gleiche Problem, das wir schon in Bela Bela hatten, ereilt uns auch hier: Die Campingsteckdosen haben ein anderes Format, als unsere Südafrikastecker. Der Shop weiss Abhilfe mit blauen Adaptern, welche mir von 2009 und 2011 bekannt vorkommen: SanParks-Adapter – was sich tags darauf in Punda Maria bestätigen wird!

Einrichten, gemütliches relaxen. Ruth geht zwischendurch in den (warmen) Pool, kommt schon bald zurück und will, dass ich etwas später auch mitkomme, was ich dann auch mache und nicht zu bereuen brauche.

Als die Sonne untergeht, machen wir uns an Apéro und Nachtessen; die restlichen Straussenfilets gelingen mir diesmal nicht übel. Noch etwas Tagebuch schreiben – zuerst draussen und als es kühl wird im Wagen – und dann ruft schon wieder das Kopfkissen.


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#10

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 04.03.2016 11:44
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Donnerstag, 23. Oktober 2014: Tshipise – Punda Maria

Um fünf Uhr in der Früh haben die Affen auf dem Campingplatz einen kräftigen Familienstreit. Als sie sich beruhigt haben, schlafen wir noch ein Stündchen, frühstücken dann und ziehen los. Das heisst, wir möchten losziehen, aber gleich beide Batterien haben keinen Saft mehr!

Zwei Herren, welche auf dem übernächsten Platz diskutieren, schaffen auf Ruth’s Nachfrage Abhilfe: der eine mit seinem Pick-Up, der andere mit einem Überbrückungskabel – wobei wir letzteres auch hätten. Dann findet einer noch das Stromkabel zum Kühlschrank und erklärt uns, wie wir es installieren müssen, empfiehlt uns aber gleichzeitig, diesen doch die Nacht über abzustellen. Und das Gerät zur Überwachung der Batterien, welches sich im Handschuhfach befindet, erklären sie uns auch. Offenbar haben wir es gestern Abend so eingestellt, dass die zweite Batterie durch die erste geladen wird. Was während des Fahrens automatisch funktioniert, ist im Standbetrieb tödlich, wenn dahinter als zweite Bezugsquelle noch ein altertümlicher Kühlschrank Saft zieht!

Auf einer guten Asphaltstrasse, welche durchgängig mit 120 kmh angeschrieben ist, sind wir recht schnell in Masisi, wo die Strasse Richtung Pafuri aber gesperrt ist. Also biegen wir rechts ab und fahren südwärts, was uns aber letztendlich via Thohoyandou ans Punda Maria Gate führen würde, und das wollen wir eben nicht. Also zurück und die Lage noch einmal studiert. Und jetzt realisieren wir, dass es nur um die Brücke geht, die eingebrochen ist, und die Strasse auf der anderen Seite weitergeht. Ein Stück ins Dorf zurück, durch ein Gate auf eine parallel verlaufende Schotterstrasse und das Hindernis ist umfahren! Dass ich davon hätte Bilder machen können, kommt mir erst danach in den Sinn!

(Ein paar Tage später wird mir Bamburi erzählen, dass es ihnen zwei Tage vorher genau gleich ergangen ist...)

Eine Viertelstunde später sind wir am Pafuri-Gate, wo die übliche Anmeldung mit viel Papier erfolgt. Dann beginnt unser erster Gamedrive durch den Nordteil des Krügerparks; zuerst ein Stück weit auf der Hauptstrasse, dann je länger je mehr auf Loops und Nebenstrassen. An Tieren sehen wir nicht allzu viele, aber einige spezielle Situationen, wie die beiden kämpfenden Giraffenbullen, die ich die längste Zeit filme. Wenn nicht alles täuscht, wartet die Dame, welcher der Kampf gilt, etwas weiter im Hintergrund. Der davonlaufenden Zeit wegen muss ich leider aufhören, bevor es einen Sieger gibt.



Scheint was dran zu sein, an der Behauptung mit der Tarnung!


Das prägende Erlebnis auf der Weiterfahrt ist ein Baum voller Geier. Das heisst, eigentlich nicht der Baum, sondern der Löwe, den meine Frau viel weiter hinten (ca. 300m) entdeckt und den ich sogar abzulichten schaffe. In der Vergrösserung auf dem Kamera-Display sieht man den Löwen auf jeden Fall sehr gut!



Gegen drei Uhr sind wir in Punda Maria und checken ein. Die Idee, Tsendze zu streichen, morgen direkt nach Olifants zu fahren und den dritten Tag in Satara zu buchen, scheitert daran, dass Olifants für Morgen ausgebucht ist. Also lassen wir uns auf dem Campingplatz neben einem holländischen Paar mit demselben Fahrzeug nieder, relaxen ein wenig und nehmen später noch den 25km-Loop um die Anlage unter die Räder.



Zwei Stunden später und kurz vor Sonnenuntergang sind wir wieder im Camp, richten uns ein, duschen und gehen dann ins Restaurant essen. Abgesehen davon, dass ich zu meinem Mixed Grill (Chicken, Beef, Boerewors) nicht die Beilage erhalte, die ich bestellt habe (Pap + Sheba), sondern Gemüse und Fritten, und dass das Huhn nur aus Knochen besteht, schmeckt es nicht übel und ist gut gewürzt. Am Tisch neben uns blättert eine Gruppe Deutscher (Österreicher?) in einem Vogelbuch, das es im Shop zu kaufen gibt. Da wir ohnehin auch noch Wasser brauchen, werden wir morgen wohl nicht vor sieben Uhr losfahren (dann öffnet der Shop).

Nach dem Essen schreibe ich endlich wieder mal mein Tagebuch bis auf aktuellen Stand nach (genau hier bin ich im Moment!); Ruth geht kurz zum Wasserloch, wo ein paar unbelehrbare Idioten die Elefanten mit Autoscheinwerfern und Taschenlampen aus dem Dunkel holen, liest dann noch ein wenig und verschwindet um viertel vor neun im Bett.

Und dahin verziehe ich mich jetzt dann gleich auch.


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zuletzt bearbeitet 04.03.2016 11:47 | nach oben springen

#11

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 07.03.2016 13:26
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Freitag, 24. Oktober 2014: Punda Maria – Tsendze Rustic Camp
Auch hier haben die Affen morgens um fünf etwas zu streiten, beruhigen sich aber sofort wieder.

Um sechs Uhr schlüpfen wir aus den Schlafsäcken, machen Frühstück und sind nach einem kurzen Abstecher zum Wasserloch genau um sieben Uhr beim Shop. Dort kaufen wir die gestern geplanten Dinge plus ein herabgesetztes Polo-Shirt für mich ein und fahren los. Glücklicherweise haben die Bodyguards, welche eine traditionell gebaute Dame zu ihrem Fahrzeug eskortieren, nichts dagegen.

Muss eine wichtige Dame sein...

Der erste kurze Loop ist die Dzundzwini-Schleife, welche eigentlich nur die Kreuzung der Zufahrt zu Punda Maria mit der H1 abschneidet. Ausser einem Bergsteiger-Kudu gibt es dort nicht allzuviel zu sehen. Doch, etwas: Dumm sind Elefanten nicht (hat eigentlich auch niemand behauptet). Überall stehen Wasserreservoirs in Form von kreisrunden, gemauerten Wannen. Diese sind gegen 3m hoch, also gerade hoch genug, um mit dem Rüssel oben hineinzulangen und einen tüchtigen Schluck zu nehmen – es sei denn, man resp. Elefant ist zu klein dafür!


Clevere Bürschchen, diese Elefantenboys!

Dann geht es ein gutes Stück südostwärts die H1 entlang. Bei Babalala gibt es eine Biopause; dann fahren wir weiter bis Shingwedzi, schauen uns das wirklich schön über dem Fluss angelegte Camp an und möchten dann eine Schleife über die S50 den Shingwedzi entlang fahren. Dagegen hat aber ein Elefant etwas, der mit seinem Mittagessen mitten auf der Abzweigung steht und niemanden durchlässt. Ein Paar, das nach uns kommt, berichtet uns, der habe sie schon vor einer halben Stunde an der Weiterfahrt gehindert. Sie wollten nach einem Kaffee in Shinwedzi probieren, ob der Weg jetzt frei sei!



Wir fahren zurück zum Camp; laut unserer Karte gibt es einen zweiten Weg zum Fluss. Vorher aber sehen wir noch eine Hippo-Gruppe in demselbigen und endlich gelingt mir mal eines dieser „Gähn-Bilder“! Noch nicht perfekt, aber ich werde ja noch mehr Hippos sehen.



Im Camp wird unsere Annahme bestätigt: Es hat einen Hinterausgang, der in einem Bogen hinter dem Rücken des Polizeielefanten auf die gleiche Strecke führt. Dor geht’s dann auch weiter, zuerst ein gutes Stück den Shingwedzi entlang und dann direkt südwärts Richtung Mopani.

Einfach wunderschöne Tiere, diese Nyala-Böcke!


Hagedasch
Ein spezielles Ruheplätzchen hat sich diese Schildkröte da ausgesucht...

Haben Warzenschweine eigentlich WiFi – oder wozu sind die Antennen da?

Kampfadler

Als wir kurz unterhalb von Mopani wieder auf die asphaltierte H1 stossen, machen wir den Fehler, direkt südwärts zum Tsendze Rustic Camp zu fahren. Bei der Abzweigung steht dann aber ein Schild, laut welchem man bei der Reception in Mopani einchecken muss. Also rechtsumkehrt und die gut 8 km nach Mopani hochgefahren. Später werde ich den gleichen Spruch auch auf unseren Reservationsunterlagen entdecken und mich erinnern, ihn schon einmal gelesen zu haben. Aber eben: Wer keinen Kopf hat, der hat Beine oder in unserem Fall ein Gaspedal!

Auch Mopani ist ein schön angelegtes, gemütliches Camp mit einem modernen Restaurant mit Terrasse über den Fluss; hier ist es der Tsendze. Den Kruger als Selbstversorger ohne Zelt zu befahren wäre also durchaus eine Alternative.

Wir erhalten Platz Nr. 8 zugewiesen und als wir erfahren, dass wir für die Gamedrives am Gate des Zeltplatzes abgeholt werden, buchen wir gleich auch noch die Sunset-Tour. Dann fahren wir die 8.4 km wieder hinunter, richten uns auf Platz Nr. 8 häuslich ein und fahren ein erstes Mal unser Sonnendach aus. Dann rufe ich Anja (Bamburi) an, um zu sehen, ob wir für morgen etwas abmachen können. Sie und Christoph sind nämlich heute und morgen in Satara und wir haben im Vorfeld die Handynummern ausgetauscht. An Anja’s Stelle antwortet aber deren Sekretärin, sprich: die Mailbox.


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zuletzt bearbeitet 07.03.2016 13:27 | nach oben springen

#12

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 07.03.2016 13:30
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Auf dem Platz nebenan tauchen kurz nach uns zwei Fahrzeuge auf, eines davon ein alter VW-Bus, ein sogenannter Bulli, mit komplettem Wohnwagenaufbau! Allerdings klingt er ziemlich asthmatisch und beim Manövrieren geht der Motor mehrmals aus. Als ich kurz hinübergehe, um ein Foto zu schiessen, bestätigt der Besitzer denn auch, dass der Motor durch sei. Er fahre jetzt noch, so weit er komme! Dann fragt er mich, ob ich so etwas denn aus Europa nicht kenne und lacht herzlich, als ich zur Antwort gebe: Beides getrennt schon, aber zusammen nicht.

Freiluftdusche auf dem Campingplatz

Portapotti à la Südafricaine

Zu dem Burschen brauche ich wohl kaum etwas zu sagen...

Etwas vor vier Uhr gehen wir zum Eingangstor und warten auf unser Safarifahrzeug. Während der Wartezeit kann ich für diverse ankommende Fahrzeuge den Pförtner spielen: Kette vom Balken lösen, Tor öffnen, Fahrzeuge durchlassen, Tor und Kette wieder schliessen. Die Leute sind bass erstaunt, dass hier jetzt ein Torwächter seinen Dienst tut und dieser erst noch weiss ist!

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Ziemlich genau um vier Uhr kommt ein riesiges Safarifahrzeug angerollt und der Fahrer stellt sich als „Wonderful“ vor. Sogleich entschuldigt er sich, dass wir jetzt ziemlich schnell wieder nach Mopani hochfahren um die restlichen sechs Gäste aufzuladen.

Aus den sechs werden nach einigem Warten dann schliesslich zwei zusätzliche Gäste; die übrigen vier tauchen nicht auf. Also erklärt uns Wonderful in ziemlich gut verständlichem Englisch den Ablauf der bevorstehenden Tour, und wir fahren los. Weil es jetzt schon halb fünf ist und die Tour drei Stunden dauern wird, werden wir in die Nacht kommen und dann auch die Handscheinwerfer benutzen.

Bei jedem Tier, das wir sehen, stoppt Wonderful kurz und erklärt einiges zu Lebensweise, Essgewohnheiten und weiterem. Sind es am Anfang eher bekannte Spezies wie Burchell-Zebras, Impalas und Büffel, so tauchen mit zunehmender Dauer auch Tiere auf, die wir bisher nicht oder nur selten gesehen haben, wie z.B. Tsessebes und Steinböckchen. Auf dem Rückweg, schon in tiefster Nacht, bremst er einmal und ruft „Porcupine!“ und tatsächlich rennen zwei Stachelschweine aus dem Lichtkegel. Dann entdecken seine scharfen Augen auch eine Zibetkatze (welche für mich langsamen Berner aber viel zu schnell weg ist) und auf einem Flussübergang, wo wir die Hippos mit ihren orangen Nachtaugen beobachten, entdeckt er ein ca. 30cm langes Krokodil direkt neben unserem Fahrzeug.


Was könnte das denn sein?

Der Fotograf... ...fotografiert – deshalb heisst er ja auch so!



Im Westen zucken Blitze durch den nachtschwarzen Himmel und wir machen uns Sorgen, ob wir wohl nachher nasse Schlafsäcke haben, denn Ruth hat wie üblich als erstes die Fenster (sprich: die Planen) in unserem Schlafgemach geöffnet, so dass sich zwischen Regen und Schlafsäcken nur noch die Moskitonetze befinden.

Es ist halb neun vorbei, als wir die beiden Deutschen in Mopani abliefern und dann fährt uns Wonderful ziemlich rasant durch die finstere, aber milde Nacht dem Campingplatz zu. Plötzlich eine Vollbremsung: Ein Hippo zuckelt gemütlich über die Strasse, schlägt sich dann aber ziemlich schnell in die Büsche- wohl auch zur Erleichterung unseres Drivers.

Zum Glück habe ich das Handy dabei; es gibt uns für den Weg vom Tor bis zu unserem Fahrzeug etwas Licht. Beim Fahrzeug hole ich als erstes die Stirnlampen hervor, dann die Gaslampe. Ruth setzt Wasser auf und bereitet Salat und Spaghettisauce vor; ich höre Anjas Rückruf auf der Combox ab, rufe sie dann noch einmal an und erwische sie auch (im Bett, wie die beiden Tags darauf zugeben, als ich mich darüber beklage, dass meine Frau meistens schon um halb neun im Bett ist). Nachdem sie von sich aus offerieren, morgen noch einmal nach Olifants hochzufahren, sind Treffpunkt und Zeit schnell vereinbart: Mittagessen im Restaurant.

Leider hat der Wind etwas dagegen, dass unser Spaghettiwasser innert nützlicher Frist Betriebstemperatur erreicht. Und die zahlreich und in allen Grössen herumschwirrenden Insekten können sich keinen schöneren Freitod als denjenigen im Aceto Balsamico vorstellen. Also stelle ich a) den Salat ins Auto und b) den Wasserkocher windstrategisch etwas günstiger. Als b) nicht die erhoffte Wirkung zeitigt, setze ich mich mit meinem Campingstuhl direkt daneben und diese Massnahme ist erfolgreich (ob ich wohl etwas abnehmen sollte?). Inzwischen haben wir den Apérowein geleert und mit den Spaghetti zusammen leeren wir auch noch die Rotweinflasche. Danach muss meine Frau abwaschen, damit sie wieder etwas klarer wird. Und viel mehr als unser Dachzelt liegt dann auch nicht mehr drin.


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#13

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 09.03.2016 13:20
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Samstag, 25. Oktober 2014: Tsendze Rustic Camp - Olifants
Wie üblich stehen wir gegen sechs Uhr auf. Das Frühstück verschieben wir auf einen späteren Zeitpunkt und fahren um halb sieben los. Erste Abzweigung ist der Tsendze Loop, an dessen Eingang zwei Giraffen freundlich winken. Dann kommt lange nichts mehr, mit Ausnahme eines PWs von der Gegenseite, dessen Insassen uns sagen, Tiere habe es hier unten keine!



Als wir eine Stunde später den Loop beenden, sehen wir noch zwei Strausse, eine Gruppe von Tsessebes, ein paar Zebras und eine kleine Büffelherde von 20-30 Tieren, deren wir uns mangels Alternativen etwas intensiver annehmen. Etwas später, auf der H1 südwärts unterwegs, sehen wir weit im Westen eine weitere Büffelherde entlangziehen; diesmal sind es geschätzt 100-150 Tiere.

Kurz vor Letaba biegen wir links auf eine Seitenstrasse Richtung Engelhart Dam ab. Mitten durch eine Gruppe von Elefanten hindurch, welche sich aber trotz Jungtieren nicht für uns interessieren, fahren wir hoch zum Lookout über dem Dam. Leider ist dort aber wirklich nur ein Lookout und kein Picknickplatz; wir holen daher schnell den Orangensaft und ein paar Brötchen ins Auto und frühstücken fliegend. Dann fahren wir weiter nach Letaba und von dort aus den River Loop (S46), gefolgt von S44 und S93. Immer, wenn wir das Gefühl haben, es passiere nichts mehr, geschieht doch wieder etwas, wie z.B. die Gruppe Impalas, die wir von einer Brücke aus beim Überqueren des Flusses beobachten. Und kurz vor Olifants entdeckt Ruth noch etwas Besonderes: zwei liegende Giraffen!


Kann mir jemand sagen, was das für ein Bursche ist?


Dann sind wir auch schon wieder auf der geteerten Strasse und treffen kurz vor zwölf in Olifants ein, wo Anja und Christoph schon warten und es eine herzliche Begrüssung gibt. Gemeinsames Mittagessen auf der Terrasse, Gruppenfoto, Vorführung unseres Fahrzeuges; dann gehen sie noch einmal in den Shop und wir beziehen Riverview-Chalet Nr. 7.

Ebenda verbringen wir den Nachmittag bei Tagebuch, Tolino und Hunter’s Gold resp. Lemon. Zwischendurch amüsieren wir uns über eine Kindergruppe, die zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern das Camp besucht: Jede Gruppe trägt ein T-Shirt in eigener Farbe und zusammen gibt das so etwas wie eine kleine Regenbogennation…


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#14

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 09.03.2016 13:21
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Gegen Abend verschieben wir uns für den Sonnenuntergang auf die Aussichtsplattform unterhalb des Restaurants. Anschliessend zurück: Apéro, duschen, und für’s Nachtessen noch einmal ins Restaurant. Danach planen wir noch etwas den morgigen Tag; ich schreibe mein Tagebuch wieder mal nach und Ruth liest noch ein wenig.




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#15

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 09.03.2016 13:50
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Sonntag, 26. Oktober 2014: Olifants – Forever Blyde Canyon
Um fünf Uhr steht meine Frau auf und setzt das Teewasser auf. Bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als das Bett ebenfalls zu verlassen. Der Himmel ist bedeckt und wird heute den ganzen Tag nicht so richtig auf Sonnenschein umstellen. Ab und zu fallen sogar ein paar Regentropfen.



Gegen halb sieben gehen wir an der Tankstelle vorbei und fragen, ob Kreditkarten angenommen werden. Meine Visa akzeptiert er glücklicherweise; Bargeld hätten wir nämlich zu wenig gehabt, denn die Rechnung macht am Ende um die ZAR 1200.

Dann fahren wir aus dem Camp südwärts Richtung Satara auf der Aspaltstrasse (H1). Ausser den immer wieder auftretenden Impalas, Zebras, etc. sehen wir nicht viel. Erwähnenswert ist die Brücke über den Olifants River: Je eine gelbe Linie innerhalb der beiden Brückenköpfe definiert einen Bereich, in welchem man aussteigen darf.



Soviel zur Erinnerung: Beim Durchsehen der Bilder tauchen an dieser Stelle jede Menge Bilder von zwei Hornraben auf. Und ebenso ein langes Video, in welchem sie kurz zu sehen sind; der Rest ist ein ziemlich wilder Schwenk durch die Landschaft und irgendwann ein Off-Kommentar, dass die Kamera nicht scharfstellen will – ich habe aus Versehen wieder mal auf den Videoknopf gedrückt :-(

Ich frage mich immer, wie man sowas als Handgepäck im Flugzeug mitnimmt


Nach einem Biobreak in Satara geht’s auf der S 100, auf welche man viele Löwen sehen soll, ostwärts weiter, dann südwärts zum Nwanetsi Picnic Spot und auf der Satara – Nwatetsi Road wieder westwärts nach Satara. Das Ganze dauert etwas mehr als zwei Stunden und gesehen haben wir zwar weder Löwen noch Leoparden, aber dafür praktisch flächendeckend eine Kombination von Impalas, Zebras, Wasserböcken und Gnus. Und auf dem Picnic Spot, ganz an der Ostgrenze des Parkes, ein etwas seltsam anmutendes Warnschild: Gibt es tatsächlich Leute, die die sterblichen Überreste ihrer Liebsten hier deponieren?


Irgendwie scheint an der Geschichte mit den Streifen etwas dran zu sein: Da wird einem beim Schauen fast schlecht

Unsicher, weil man die Schnäbel nirgends sieht


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#16

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 09.03.2016 13:51
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Zurück in Satara kaufen wir noch Wasser und frischen Biltong, dann geht’s Richtung Orpen Gate. Bei einem Rivier fesselt eine Gruppe von Hippos unsere Aufmerksamkeit: Zwei davon widmen sich dem Liebesspiel, resp. dem Vorspiel. Nach ca. 20min Videodreh sind sie immer noch nicht weiter und zudem mischen sich jetzt noch zwei weitere Männchen ein. Da wir noch ein gutes Stück Weges geplant haben und auch noch einkaufen sollten (wir haben bei der Planung irgendwie übersehen, dass heute Sonntag ist), fahren wir widerstrebend weiter und überlassen die Dame ihren drei Kavalieren.



Etwas nach 14:00h verlassen wir beim Orpen Gate den Kruger. Ruth übernimmt und fährt zügig bis zum Pick’n’Pay Hoedspruit, wo wir um 15:15h eintreffen. Leider hat er aber um 15:00h geschlossen und die letzten Autos verlassen den Parkplatz.

Nun denn: kochen wir heute Abend halt nicht selber. Ich habe während der vorherigen Fahrt ein paar Minuten geschlafen und übernehme jetzt wieder. Kurzer Besuch bei einem Geldautomaten und dann geht’s in zügigem Tempo westwärts dem Blyde River zu. Immer mehr kommen wir in die Berge und gegen halb fünf sind wir am Ziel: Dem Forever Resort Blyde River Canyon.

Als wir aus dem Auto aussteigen, haut uns der kalte Wind fast aus den Socken (wenn wir den solche anhätten!). Die Leute hier laufen in Windjacken und Pullovern herum! Campen bei diesen Temperaturen – nein danke! Wir nehmen ein Chalet, richten uns drinnen ein, duschen und gehen dann ins Restaurant essen. Dieses hat a) ein Chemineefeuer (kein Scherz!), b) eine gute Weinkarte, c) eine sehr aufmerksame Bedienung und d) ein leckeres Buffet.



Nach dem Essen verziehen wir uns schon bald in die Heia, schreiben Tagebuch und lesen noch ein wenig.

Ach ja: Im Restaurant hatten sie e) auch Wifi. Die Installation und Verbindung problemlos; Verbindung zu irgendeiner Internetseite oder Mails herunterladen? Denkste!


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#17

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 10.03.2016 15:59
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Montag, 27. Oktober 2014: Forever Blyde Canyon – Hazyview
Zuerst haben wir nicht gut geschlafen, aber als ich trotz Affenwarnung ein kleines Fenster öffne, bessert sich die Situation schlagartig. Dass wir trotzdem um fünf Uhr wach sind, hat damit nichts zu tun: das ist im südlichen Afrika einfach so!

Heute bleiben wir allerdings noch ein Weilchen liegen und schauen uns dann die Situation an. Es hat in der Nacht geregnet und ist immer noch bewölkt und kalt; der gestrige Entscheid war also mehr als richtig!

Gegen neun Uhr sind wir allerdings trotzdem verpflegt und bereit zu neuen Taten. Erster Halt ist der ober Lookout des Resorts, von welchem man wunderschön an die drei Rondavels sieht. Dann fahren wir zum unteren Lookout, der nicht ganz soviel hergibt. Ein paar letzte Bilder von der wirklich schönen Anlage (Pool mit Wasserfall, Kinderspielplatz mit Minigolf), und unsere Reise geht weiter.



Nach ein paar Minuten biegen wir zum offiziellen Lookout für die drei Rondavels ab. Eintritt ZAR 10, oben in der Schleife warten Busse, Autos, Marktstände und tonnenweise Touristen – viel mehr, als vor 12 Jahren. Die Sicht ist nicht allzu schlecht und ab und zu lassen die Nebelschwaden sogar einen Blick auf resp. ein Foto von den drei Rondavels zu.




Bei den Marktständen suchen wir Perlhühner für Ruth’s Arbeitskollegin, werden aber nicht fündig.

Nächstes Ziel ist die Lowveld Viewsite, aber die macht ihrem Namen heute keine Ehre: alles im Nebel. Also fahren wir gleich weiter zu Bourke’s Luck Potholes. Und was wir dort sehen, haut uns buchstäblich aus den Socken. Wo vor 12 Jahren ein Parkplatz, ein Trampelpfad zum Bach hinunter und unten ein paar Metallbrücken zu sehen waren, prangt heute ein riesiger Park mit Picknick-Arealen, Häuschen, mehreren Toiletten, einer Reception und einem Infozentrum. Und mehr ist im Bau. Erst unterhalb des Infozentrums sieht die Sache wieder ungefähr so aus, wie wir sie in Erinnerung haben.



Beim Rückweg von den Potholes wundern wir uns, was die Leute abseits des Pfades suchen, merken aber schnell, dass dort ein paar Exemplare einer wunderschönen, rot leuchtenden Blume wachsen, die ich später mit Hilfe des Internets als Protea identifiziere.



Das nächste Ziel sind die Berlin Falls. Nun ja: Wer die Niagara- und die Victoria-Fälle gesehen hat, findet wohl höchstens Iguacu noch erstrebenswert. Trotzdem besuchen wir auch noch die London-Falls; die restlichen ca. 15 Wasserfälle, die es in der Gegend haben soll, lassen wir dann bleiben.



Stattdessen fahren wir noch hoch zu God’s Window – und auf der anderen Seite gleich wieder hinunter, denn hier sieht man im Nebel noch knapp 2m weit. Zwölf Jahre vergangen, zweiter Versuch auch in the Mist... Macht nichts: kommen wir halt ein drittes Mal!



Schon bald sind wir in Graskop und suchen die Galerie, in welcher wir 2002 den wunderschönen Teppich gekauft haben, der heute noch in unserem Schlafzimmer hängt. Fündig werden wir nicht: in den zwölf Jahren hat sich hier einiges verändert.

Gehen wir halt auf die Suche nach einer Unterkunft. Damit wir morgen nicht allzu weit bis zum Krüger haben, schlägt Ruth statt der Panorama-Chalets ausserhalb von Graskop, die ich im Internet gefunden habe, Hazyview vor: Idle & Wild mit laut Lonely Planet „hervorragende Rondavels in einer traumhaft tropischen Gartenanlage“ oder Summerfield, wo vor allem die Kulinarik hochgelobt wird.

Durch die Ausläufer der hier über die Jahre flächendeckend angelegten (und inzwischen kräftig bewirtschafteten) Pinien- und Eukalyptuswälder geht es hinunter nach Hazyview. Zuerst suchen wir das Idle & Wild auf. Robert, ein junger Südafrikaner (aus Kapstadt, wie ich später erfahre) nimmt uns sehr professionell und kompetent in Empfang und zeigt uns unser Zimmer mit eigenem Gärtchen. Der Entscheid fällt uns leicht. Wir bleiben hier, denn der Lonely Planet hat nicht gelogen (s. Bilder). Essen im Summerfield sollte kein Problem sein, liegt es doch gerade mal 50m weiter oben an der Strasse. Dass es trotzdem nicht klappt, liegt daran, dass das Summerfield heute Wirtesonntag hat! Robert gibt uns mit dem Kuka einen alternativen Tipp in Hazyview; gehen wir halt dorthin.

Gepäck hineintragen, Facebook und Whatsapp konsultieren/beantworten (hier funktioniert das Wifi), Fotos von der Anlage schiessen, Tagebuch schreiben, Swaziland planen, ein Bierchen… Leute, die Welt ist doch schön!




Gegen fünf Uhr verziehen wir uns ins Häuschen; die Mücken werden immer agressiver.

Eine Stunde später sind wir hungrig und fahren nach Hazyview. Das Lamm-Curry, das ich eigentlich wollte, gibt es nicht mehr; das Lamm ist ausgegangen. Wechsle ich halt zum Kudu-Steak und dieses ist wirklich lecker und schön zart. Ruth kriegt zu ihren Calamari einen grossen griechischen Salat, der auch für mich noch ausreicht. Die gebrannte Creme zum Dessert kommt mit einem Ballon Zuckerwatte resp. von der Konsistenz her eher Zuckerstahlwolle daher. Ich schaffe es dann doch, die Ware ohne grössere Verletzungen zu vertilgen. Und der Espresso ist nicht ganz wie beim Italiener, aber durchaus passabel.

Nach der Rückkehr planen wir den noch offenen Tag in Swaziland; wir müssen irgendwo übernachten, von wo aus wir am nächsten Morgen um 10:00h am Eingang zur Mkhaya Game Reserve stehen können. Ruth möchte zu Swazi Candles und mit BaseCamp und etwas Geduld finden wir doch noch ein paar Möglichkeiten heraus.

Dann nimmt Ruth noch ein Bad mit (vorhandenem) Badezusatz.


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#18

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 10.03.2016 16:04
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Dienstag, 28. Oktober 2014: Hazyview – Lower Sabie
Irgendwann gestern muss ich den Videoton an meiner Kamera abgestellt haben; ab hier haben sie durchwegs keinen Ton mehr. Aber das merke ich natürlich erst viel später bei der Verarbeitung. Wobei „Ton“ ein Euphemismus für vorwiegend Windgeräusche und überflüssige Off-Kommentare ist; der Verlust hält sich also in Grenzen...

Da es erst ab 07:30h Frühstück gibt, können wir auch heute etwas länger liegenbleiben. Das Frühstück wird auf der Terrasse serviert; dazu sind zusätzliche zwei Tische hinausgestellt und liebevoll gedeckt worden. Robert begrüsst uns, fragt, ob wir gestern Abend gut gegessen haben und will dann unsere Frühstückswünsche betreffend Toast (white or plain), Tee, (Five Roses oder Rooibos) und später noch Eier wissen.

So gestärkt fahren wir gegen halb neun nach Hazyview und kaufen im Superspar ein. Dieser ist allerdings etwas komisch sortiert und dazu riecht es in diesem Laden auch merkwürdig. Chips gibt es in Dutzenden von Varianten aber Biltong, Trockenfrüchte oder Cashews finden wir nicht. Kaufen wir halt, was wir finden, und fahren los.

Zuerst landen wir auf der falschen Strasse, drehen dann um und merken, dass die Abzweigung direkt beim Superspar gewesen wäre. Und direkt dahinter kommt auch noch der Pick’n’Pay. Wir überlegen kurz, ob wir den Rest hier kaufen wollen, aber das wirklich Notwendige haben wir; also fahren wir weiter.

Beim Phabeni Gate checken wir ein und fahren die Hauptstrasse entlang bis Skukuza, unterbrochen von den üblichen, wenn auch nicht allzu zahlreichen Fotostopps. In Skukuza machen wir Biobreak und gehen kurz durch den Shop; dann fahren wir weiter die Hauptstrasse und den Sabie entlang Richtung Lower Sabie. Bei Nkuhlu stossen wir auf einen Rastplatz und benützen die Gelegenheit, die Elefanten am anderen Flussufer etwas genauer in Augenschein zu nehmen: Eine Riesenherde, fast wie seinerzeit am Chobe. Allein hier sind es um die 30 Stück, wo wir herkommen hatte es immer wieder grössere Herden und auch auf der Weiterfahrt entdecken wir am anderen Ufer immer wieder Gruppen von bis zu 30 Elefanten.




Der Rastplatz Nkuhlu ist sehr gross, hat eine lange Aussichtsterrasse und sogar einen kleinen Shop, in dem ich mir ein Eis leiste.

So gestärkt nehmen wir das letzte Stück Weg unter die Räder, werden aber ca. 11 km vor Lower Sabie von einer Ansammlung von Autos aufgehalten. In einer der unteren Astgabeln eines Baumes am Flussufer steckt ein totes Impala; nur der Leopard dazu fehlt. Einige Touristen wollen offenbar warten, bis der Hausherr zurückkommt. Wir rechnen uns wenig Chancen aus und fahren nach kurzem Stopp weiter. So nahe waren wir einem (lebenden) Leoparden noch nie!



In Lower Sabie checken wir ein und buchen gleich einen Morning-Drive für morgen früh. Heute haben sie nämlich die gesamten Big Five gesehen! Da er schon um 04:30h losgeht, beschliessen wir, uns geruhsam niederzulassen. Ein Platz ist schnell gefunden: Als ich unser Stromkabel einrichte und keinen Strom habe, probiere ich so lange an den Sicherungsschaltern herum, bis der Strom fliesst. Allerdings steht zu diesem Zeitpunkt auch schon der Platznachbar hinter mir und reklamiert, ich habe ihm den Strom abgestellt…

Ruth macht einen Rundgang zum Lookout und geht dann zum Pool; ich selber setze mich in den Schatten unseres Wagens und lese ein wenig. Dann folgt das übliche Programm: Tagebuch schreiben, duschen, Apéro, Grill. Letzterer passt zeitlich wieder mal nicht so ganz mit der Küche zusammen, so dass das Fleisch am Ende gut durch und die Teigwaren kalt sind. Aber essbar ist’s dennoch!

Und dann schnell in die Heia: Morgen müssen wir früh auf!


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#19

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 10.03.2016 16:13
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Mittwoch, 29. Oktober 2014: Lower Sabie – Marloth Park
Nach einer äusserst kurzen Nacht – ich konnte bis Mitternacht nicht einschlafen und habe meinen Jaumann in einem Stück fertiggelesen – dudelt mein Handy um vier Uhr die gestern programmierte Melodie. Trotz wenig Schlaf stehe ich problemlos auf; eine Viertelstunde später stehen wir mit ein paar anderen Leuten bereit: einer deutschen Hummeldumm-Truppe und einem weiteren, ebenfalls deutschsprachigen Paar.

Unser Guide für heute ist eine hübsche junge Dame namens Michelle. Nach der üblichen Einleitung geht’s los, vorerst mal zum Sunset Dam, wo wir die Hippos und Krokodile in der Morgendämmerung betrachten. Dann fahren wir rund 20min die Strasse Richtung Skukuza hoch, sehen das eine oder andere und erklären zwischendurch denjenigen an den Handscheinwerfern, wie sie diese zu bedienen haben. Offenbar haben sie vorher bei Michelle’s Instruktionen nicht zugehört.

Kurz vor Sonnenaufgang gibt Michelle plötzlich Gas und sagt: „There’s something on the road in front of us.“. Das „something“ entpuppt sich als ein Löwenpärchen, das mitten auf der Strasse Siesta macht. Während wir noch unsere Kameras schussbereit machen, erhebt sich der Herr, macht sich vor all den Kameras kurz über seine Partnerin her und legt sich dann wieder hin! Wie geil ist denn das!!!



Michelle erklärt, das laufe im Normalfall so bis zu 24h.

Als wir um das Paar herumkurven, fühlen sie sich doch gestört und verziehen sich in die Büsche.

Auf der Weiterfahrt sehen wir so allerhand: In der Nähe des gestrigen Leopardenrisses einen Geier, später ziemich weit weg ein Nashorn, Hippos, Kudus, Buschböcke. Mit steigender Sonne steigt auch die Temperatur.



Kurz vor Acht sind wir wieder im Camp. Frühstücken, zusammenräumen, ein paar Vögel rund um unseren Platz fotografieren und um ca. 10:00h geht’s weiter, vorerst mal die Mondozi Road, wo wir erst ein paar Büffel, dann drei Elefanten ganz nahe an der Strasse und auf der richtigen Seite (!) zu sehen bekommen. Einer davon ist ein Riese, wie ich ihn noch kaum je gesehen habe.



Kurz darauf grast direkt neben der Strasse ein Breitmaulnashorn; auf dieser Reise das erste, das wir in voller Grösse ablichten können. 2011 in Namibia war das ja ganz anders; da mussten wir denen fast ausweichen!



Am Ntandanyathi Lookout machen wir kurz Pause, aber weil eine grössere Gruppe von Südafrikanern hier ein umfangreiches Braai veranstaltet, ziehen wir gleich weiter. Die nächste Sichtung ist wieder ein Nashorn, gefolgt von zwei Buschböcken – irgendwie läuft immer etwas.



Als wir die Rundfahrt abgeschlossen haben, fahre ich direkt weiter Richtung Crocodile Bridge. Beim Makhohlola Wasserloch gebe ich auf und wir machen Fahrerwechsel: Ich bin so müde, dass ich am Steuer einnicke. Auf der Beifahrerseite döse ich so vor mich hin und blinzle zwischendurch auf der Suche nach einem Leoparden höchstens mal in einen Baum.

Bevor ich definitiv einnicke, tauchen plötzlich 1 + 4 + 3 Nashörner kurz hintereinander auf! Sofort bin ich wieder hellwach und kurz vor Crocodile Bridge quert auch noch eine grosse Herde Büffel die Strasse.


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#20

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 10.03.2016 16:14
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

In Crocodile Bridge schauen wir uns noch kurz im Shop um und finden doch noch das lustige Elefanten T-Shirt für Yann, welches uns in Punda Maria schon aufgefallen ist, aber dazwischen nicht mehr auffindbar war. Glück gehabt!

Dann geht’s raus und westwärts Richtung Marloth Park. Weil wir Susi nicht glauben, landen wir zuerst am Osteingang, der für unsere Zwecke suboptimal ist, und müssen umkehren. Durch den Haupteingang finden wir dann gemäss Silke’s Beschreibung zuerst die Sicherheitsfirma, die uns den Schlüssel aber nur gegen eine Reservationsbestätigung geben will. Und die habe ich zwar auf dem Netbook, aber auszudrucken vergessen. Starte ich halt meinen HP hoch und danach klappts.

Dann kaufen wir in den danebenliegenden Shops ein, was es halt hier so gibt. Sogar eine Metzgerei hat es, die aber kein Game verkauft. Nehmen wir halt ein riesiges Rumpsteak für uns beide. Und im Supermarkt entdecken wir eine Magnum „Black Espresso“: Ein Ersatz für die früheren „Coffee“?

Der Eintritt ins Häuschen mit Deaktivierung des Sicherheitscodes funktioniert dank Silke’s Beschreibung problemlos. Besichtigung, Sachen hereinräumen, einrichten. Ruth wagt einen kurzen Versuch im nagelneuen Pool und setzt damit die ganze Terrasse unter Wasser: müssen wir Silke berichten! Ich parkiere unseren Wagen, spritze die versandeten Gasflaschen und Proviantboxen ab, stelle einen Tisch und zwei Stühle auf und wische dann das Wasser von der Terrasse, so gut es mit den vorhandenen Utensilien geht. Dazwischen schiesse ich ein paar Fotos vom Haus. Und dann gehe ich an’s Tagebuch. Ach ja: Ruth hat ein paar Pellets ausgelegt um Tiere anzulocken (ist erlaubt!), kriegt aber nur Warzenschweinbesuch!



Am späteren Nachmittag taucht eine Nachbarin auf und legt im Garten Luzerneballen aus: Die Kudus sollen danach verrückt sein. Mal sehen.

Gegen sechs geht die Sonne unter; ich stelle den Sundowner auf den Tisch und drei Mangusten marschieren vorbei. Irgendwann mache ich Feuer, diesmal mit Holz, was mir erst beim dritten Versuch gelingt, nachdem ich eines dieser knochentrockenen und zähen Scheiter zu Anfeuerholz verhackt habe. Wenigstens ist die Axt diesmal scharf!

Ruth macht den Salat bereit und dann warten wir, bis wir eine schöne Glut haben. Danach geht es noch eine gute Viertelstunde, bis das Rumpsteak durch ist.

Das Essen nehmen wir letztlich drinnen; draussen surren dicke Käfer andauernd in die Lampe und stürzen dann unkoordiniert ab. Espresso gibt’s keinen: Der Shop hatte nur gefriergetrockneten Kaffee und eine Mischung aus Kaffee und Zichorie.

Später lösche ich noch das Grillfeuer mit einem Eimer Wasser, denn die Dächer ringsum sind aus Riedgras.


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zuletzt bearbeitet 12.03.2016 17:17 | nach oben springen

#21

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 12.03.2016 17:21
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Donnerstag, 30. Oktober 2014: Marloth Park

Ab sechs Uhr sind wir immer wieder wach, ab sieben Uhr lesen wir und um halb acht stehen wir auf und frühstücken. Dann packen wir unsere Wäsche zusammen und bringen sie in die Laundry.



Unser Ziel für heute ist Lion Spruit, der vom Marloth Park umgebene Löwenpark, wie er beworben wird. Ein erster Anlauf ist ergebnislos: Die Tickets müssen im Municipality Centre gelöst werden. Fahren wir also hinunter und sehen dabei gleich nebenan noch das Restaurant, das wir uns für heute Abend überlegt haben.

Im Park fahren wir während zwei Stunden fast alle Wege ab, sehen aber nur ein paar wenige Impalas, Gnus, eine Giraffe und sonst lauter gar nichts. Von ebenfalls ausgeschriebenen Elefanten ist nichts zusehen, nicht einmal der kleinste Dunghaufen. Der Park ist zudem in einem schlechten Zustand: Die Wege sind lieblos durch den Busch gehauene Schneisen, schlecht gewartet, die Toilettenhäuschen alt und verfallen, die Unterstände nicht allzu gepflegt. Irgendwann glauben wir nicht mehr an den ultimativen Löwen oder Leoparden.



Im Bushhut macht Ruth aus den restlichen Teigwaren von gestern und dem übriggebliebenen grünen Salat zwei Salate und später mit ein paar Äpfeln, Bananen und der gestern gekauften kleinen Ananas einen Fruchtsalat. Den Nachmittag verbringen wir am Pool beim Lesen und Tagebuchschreiben. Gegen vier holen wir die Wäsche ab und treffen dabei auf einen euphorisierten Inhaber: Er hat bei einem Wettbewerb heute einen kleinen Alpenkreuzer gewonnen! Als wir wegfahren, posiert er ganz stolz davor und lässt sich von seiner Frau ablichten.

Zurück beim Häuschen haben wir Besuch: Eine Gruppe von vier Kudus! Eines wagt sich an die immer wieder hingestreuten Pellets, die anderen sind zu scheu. Und die gestern vielgerühmte Luzerne interessiert sie überhaupt nicht, obwohl ich einen Haufen davon direkt neben die Pellets lege.



Bevor wir unter die Dusche gehen, räumen wir um Pool und Grill noch etwas auf.

Beim Restaurant setzen wir uns auf die Terrasse über dem Crocodile River. Als die Bedienung nach unseren Wünschen fragt, unterbricht sie sich und fragt eher rhetorisch:“ Was ist das dort draussen?“ Ich blicke hoch und auf der anderen Seite, weit entfernt, wandert ein Löwenpärchen. Dass ich trotz der Distanz und der Dämmerung richtig gesehen habe, wird durch diverse Feldstecher bestätigt. Und der Restaurantbetrieb kommt vorübergehend zum erliegen, weil Gäste und Personal den Löwen nachschauen.

Dann bestellen wir erst mal Drinks und ein Knoblauchbrot, welches allerdings mit Käse überbacken und deshalb weich ist. Nun gut, essen kann man es trotzdem.

Als wir den Hauptgang bestellen wollen (für beide den grillierten Kingclip, eine Flasche Chardonnay und stilles Wasser), ist die junge Dame, die uns bedient, momentan nicht da; ein Kollege nimmt die Bestellung auf. Den Wein bringt wieder die Dame; sie lässt mich den Wein (mit Schraubverschluss) probieren und schenkt dann die Gläser fast randvoll ein. Das Wasser kommt nicht.

Nach ca. einer halben Stunde kommt der Bescheid, dass wir noch etwas auf das Essen warten müssen: Kein Gas mehr für den Grill! Dafür schenkt der junge Mann Wein nach- diesmal wirklich bis zum Rand. Da das Wasser immer noch nicht da ist, fragen wir bei ihm nach – es kommt nicht. Also reklamieren wir noch einmal (wieder beim jungen Mann: unsere Serviererin hat auch im oberen Stock viel zu tun) und haben dann wir die Alternative zwischen gefrorenem und warmem Wasser. Nehmen wir halt das gefrorene und tauen die Flasche etwas auf – so haben wir wenigstens etwas zu tun.

Zwischendurch habe ich mein Löwenbild von gestern morgen auf Facebook gepostet und geniesse die Likes, die fast minütlich eingehen.

Dann kommt irgendwann die ca. 40-jährige Chefin im Minirock angewackelt (sieht aus, als hätte sie einen in der Krone) und fragt, ob alles gut sei. Als wir sagen, wir warten auf’s Essen, kurvt sie mit der gemurmelten Bemerkung davon „mal sehen, wie weit sie sind“ – und ward vorläufig nicht mehr gesehen.

Dann taucht wieder die junge Kellnerin auf und entschuldigt sich und schon bald kommt auch das Essen, tatsächlich genau so, wie bestellt und es schmeckt auch. Als wir gegessen haben, kommt wieder die Chefin und fragt, ob wir immer noch auf’s Essen warten! Nein, tun wir nicht, aber einen Espresso hätte ich gerne. Den bringt die Kellnerin auch, aber einen doppelten und in einer Kaffeetasse; sie entschuldigt sich aber sofort, sie hätte leider keine Espressotasse.

Als wir zahlen wollen, ist sie wieder nicht da und eine Kollegin plus Chefin kommen mit der Kreditkartenmaschine. Sorry, aber wem das Trinkgeld gehört, ist für mich klar! Zum Glück hat unser Engel einen sechsten Sinn und kommt dazu, so dass ich ihr ihren Obolus direkt in die Hand drücken kann und mit einem dankbaren Lächeln belohnt werde. TIA kann man da nur sagen: This is Africa!

Dann geht’s zurück ins Häuschen und ziemlich schnell ins Bett, denn mit all den Verzögerungen ist es letztendlich schon halb neun.


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zuletzt bearbeitet 13.03.2016 20:19 | nach oben springen

#22

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 12.03.2016 17:23
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Freitag, 31. Oktober 2014: Marloth Park – Malkerns
Dass die Kombination von Bier und Weisswein meinen Restless Legs abträglich ist, wüsste ich eigentlich; trotzdem falle ich immer mal wieder rein. Und dass ich deswegen bis morgens um zwei nicht schlafen konnte, ist mein eigener Fehler.

Trotzdem bin ich um sieben Uhr einigermassen fit. Wir machen Frühstück, räumen unsere Sachen zusammen und ins Auto. Resp. wir wollen, werden daran aber von einer Herde Zebras gestört, welche ungleich den Kudus gestern abend erstens überhaupt nicht scheu sind, sondern die Pellets direkt aus der Hand fressen und zweitens Luzerne mögen. Diese ist denn letztendlich auch unsere Rettung: Die Zebras widmen sich dem Frühstück, wir unserem Gepäck.



Schlüssel beim Sicherheitsdienst abgeben, Wasser kaufen. Und im Hardware-Shop schauen wir noch nach einer Stirnlampe für Ruth, weil ihr Billigmodell, das ich vor Jahren in einem Ramschkorb für CHF 5.- entdeckt habe, ausgestiegen ist.

Dann verlassen wir den Marloth Park, tanken an der H4 noch voll und fahren südwärts Richtung Grenzübergang Jeppes Reeves. Die übliche Prozedur mit Stempeln und Formularen auf beiden Seiten dauert doch nur noch 20 Minuten; auch hier haben sie inzwischen Computer, teilweise sogar mit Flachbildschirm. Für die Strassenbenutzung in Swaziland bezahlen wir ZAR 50.-

Das Wetter ist die ganze Zeit trüb und immer wieder nieselt es mehr oder weniger kräftig aus dem Nebel.

Kurz nach der Grenze übergebe ich Ruth das Steuer und stöbere noch einmal im Reiseführer. Dann übertrage ich die gefundenen Informationen ins BaseCamp und komme zum Schluss, dass wir wohl doch bis zu Malandela‘s B&B fahren können. Nachteil: Morgen etwas weiter fahren; Vorteil: Swazi Candles sind in der Nähe.

Durch Manzini quälen wir uns im Mittagsverkehr, landen dann aber doch kurz nach Mittag im Malandela’s und kriegen das China-Zimmer. Gepäck reinstellen und los Richtung Swazi Candles. Die Kerzen, die sie dort produzieren, sind wirklich sagenhaft. Nur schade, dass wir irgendwo ein Gewichtslimit haben! Andererseits wäre es auch zu schade, diese Kerzen dann abzubrennen.





Ein paar Kerzen und weitere Dinge kaufen wir dann doch noch; unter anderem die CD einer lokalen Gospeltruppe, die im Laden gerade läuft.

Neben Swasi Candles hat es noch diverse Shops und einen Freiluftmarkt mit Schnitzereien, Batik, etc., wo Ruth noch einen Schal und eine Halskette kriegt.



Dann fahren wir noch etwas weiter zurück zum botanischen Garten, welcher sich als Fünfsternhotel Summerfield mit wunderschönem Garten und erstklassigem Restaurant entpuppt. Das Studium der Karte beim High Tea fällt derart positiv aus, dass wir spontan für’s Nachtessen reservieren. Dann spazieren wir noch etwas durch den Garten, der auch bei diesem trüben Wetter und angesichts der schon ziemlich verblühten Jacaranda-Bäume wirklich schön ist.


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#23

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 12.03.2016 17:24
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Zurück im Malandela’s machen wir auch dort einen Rundgang und amüsieren uns ab den überall herumstehenden Skurrilitäten: Hundertwasser lässt grüssen. Auf der Bühne des House of Fire ist eine Band am Soundcheck für heute Abend. Das Konzert würde um 20:00h beginnen; mal sehen, ob wir dann noch Lust haben.



Etwas Airtime kaufen, FB und Mails checken, Wetterprognose: nicht allzu gut für die nächsten Tage. Tagebuch schreiben, lesen, duschen und um viertel nach sechs fahren wir wieder zum Summerfield für’s Nachtessen.

Essen und Service sind First Class, aber wieder mal viel zu viel. Pappsatt fahren wir um halb neun zurück in unser Zimmer und packen das Wichtigste für morgen in den Rucksack. Dann wird noch ein wenig Tagebuch geschrieben und gelesen. Von draussen hört man das Konzert; mal sehen, ob wir die Fenster etwas optimaler öffnen können.


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#24

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 12.03.2016 17:27
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Samstag, 1. November 2014: Malkerns – Mkhaya Game Reserve
Die Nacht durch hat es immer wieder geregnet und bis ca. um 02:00h hört man die Musik vom House of Fire her. Trotzdem schlafen wir nicht schlecht; Ruth ist ab 05:30h wieder hellwach und muss lesen.

Kurz vor sieben stehen wir auf und gehen zum Frühstück. Die Alternative ist „English“ oder „Healthy“ Breakfast. Wir entscheiden uns beide für letzteres und kriegen eine randvolle Schüssel mit Müesli, Joghurt und Honig: Umrühren erst möglich, wenn man zwei oder drei Löffel voll gegessen hat. Dann folgt noch ein ofenfrisches Muffin.

Bis auf weiteres gesättigt fahren wir genau um acht Uhr los. Der Himmel ist bewölkt, aber es regnet nicht mehr. Mit Susi’s Hilfe finden wir durch Manzini hindurch und ostwärts weiter Richtung Siphophaneni. Unterwegs werden wir von einem Formel 1-Bus zuerst bedrängt und dann überholt, welcher in der 80km-Begrenzung an die 120 fährt. Von hinten können wir zusehen, wie er ein Auto ums Andere in mehr als gefährlicher Weise überholt und den Gegenverkehr einfach Richtung Strassengraben abdrängt. Dann kommt eine Haltestelle und alle fahren wieder an ihm vorbei…

In Phuzamoya, schon fast am Ziel, will uns Susi links auf eine Schotterstrasse schicken. Da wir keine Strasse sehen, fahren wir vorbei mit dem Resultat, dass wir nach einer Neuberechnung plötzlich wieder 40 Minuten Fahrzeit vor uns haben. Da drehen wir doch lieber um und siehe da: Von dieser Seite ist die Abzweigung angeschrieben. Durch ein Bachbett und unter der Eisenbahnbrücke hindurch geht es Richtung Park und fünf Minuten später stehen wir vor einem geschlossenen Tor. Tolino hervornehmen und abwarten. Faszinierend sind die Büsche die hier wachsen mit Stacheln so lang wie ein kleiner Finger. Kleinere Vögel schaffen es irgendwie trotzdem, sich auf die Äste zu setzen.



Ziemlich genau um 10:00h kommt von innen ein offener Safari-Defender, gefolgt von einem halben Dutzend Privatfahrzeuge. Der Fahrer bittet uns, zu warten, weil er ins Dorf hoch muss. Offenbar wäre der Treffpunkt oben im Dorf, aber in unseren Mails war das nicht so genau beschrieben.

Als er zurückkommt, hat er einen PW im Schlepptau. Gemeinsam fahren wir ein Stück weit bis zur Rangerstation, wo die Privatfahrzeuge abgestellt werden, wir einen Willkommensdrink kriegen und dann in den Defender umsteigen. Danach folgt ein erster, fast dreistündiger Gamedrive mit allem was das Herz begehrt resp. was der Park hergibt, darunter weisse Gnus (keine Albinos!), von denen die Bilder leider allesamt unscharf sind und insgesamt sieben Rhinos, darunter ein Spitzmaul und eine Mama mit einem einmonatigen Baby von ganz nah! Ihretwegen müssen wir sogar ausweichen: Sie will partout nicht Platz machen.

Unser Guide ist eine spezielle Person: Er will nicht einfach erzählen, sondern stellt auch teilweise provokative Fragen mit dem Hintergedanken, dass wir das Erfahrene dann auch behalten.




Gegen 13:00h sind wir im Stone Camp. Begrüssung mit einem warmen Waschlappen um sich zu reinigen, dann kriegen wir unsere Chalet zugewiesen. Aus unerfindlichen Gründen kriegen wir das Family Unit, Nkonjane (Swallow Bird), welches zum einen am nahesten an den zentralen Einrichtungen liegt und zum anderen insgesamt 6 Betten, ein Freiluftbad und eine Dusche hat. Im Schlafzimmer hat es eine Trillerpfeife, mit welcher man um Hilfe rufen kann. Und im Bad steht eine Dose Airfresh. Hierzu ist zu bemerken, dass die Chalets offen sind, also keine Fenster und mit Ausnahme der Toilettentüren auch keine Türen haben...

Dann gibt’s Lunch: Salat, Fisch mit Reis und Kudu-Lasagne und zum Dessert eine flambierte Banane mit Schokosauce. Auch getränkemässig sind sie gut eingerichtet und sogar einen Curio-Shop hat es.

Nach dem Lunch mache ich ein paar Fotos von unserem Chalet und dann bleibt bis 16:00h Zeit um zu relaxen und zu lesen, das Wasserloch zu besuchen, im Curio-Shop zu stöbern…



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#25

RE: Humphrey Bogart meets Coco Chanel

in REISEBERICHTE 12.03.2016 17:28
von eggitom • Admin | 1.049 Beiträge

Den Gamedrive um vier machen wir mit einem anderen Guide namens Africa. Am Anfang gibt es nicht allzu viel zu sehen, aber so nach und nach können wir kaum mehr um eine Ecke biegen, ohne ein weiteres Nashorn oder auch gleich mehrere zu sehen. Nach kurzweiligen guten zwei Stunden kommen wir beim Einnachten ins durch zahlreiche Petrollampen erleuchtete Camp zurück. Auch unser Chalet ist mit Hilfe von gut einem halben Dutzend dieser Lampen in eine romantische Stimmung versetzt worden.




Vor dem Nachtessen versuchen wir uns an der Dusche; auf ein Freiluftbad verzichten wir schweren Herzens, aber der Wasserverbrauch wäre wohl doch übertrieben. Die Dusche gibt problemlos warmes Wasser; dies aber nur, wenn man am Lavabo im Bad kurz den Heisswasserhahn aufdreht und damit den Durchlauferhitzer aktiviert. Dann gibt es geschätzte 30 Sekunden später in der Dusche warmes Wasser!

Für das Nachtessen sind die Tische liebevoll gedeckt und mit Ngwenya-Kerzenständern beleuchtet. Auch die Weingläser stammen aus der Swazi-Glasfabrik, welche wir im Jahr 2002 besucht hatten.

Das Nachtessen ist ausgezeichnet (Kudu-Stew und vieles drumherum). Danach werden wir noch in die Lapa gebeten und das Personal singt und tanzt für uns.


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