Tansania
Tansania: Reise- und Sicherheitshinweise
Stand 04.09.2013
(UnverÀndert gÌltig seit: 04.09.2013)
Letzte Änderung:
Medizinische Hinweise
Aktuelle Hinweise
Medizinische Hinweise
Impfschutz
Bei der direkten Einreise aus Deutschland sind Pflichtimpfungen nicht vorgesehen, bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (z.B. NachbarlÀnder) ist der Nachweis einer gÌltigen Gelbfieberimpfung ab dem vollendeten 1. Lebensjahr erforderlich – siehe auch www.who.int.
Entgegen diesen offiziellen Bestimmungen sind vereinzelt auch bei Direkteinreisen aus Europa am Kilimanjaro International Airport sowie bei der Einreise nach Sansibar vom Festland Tansanias aus Kontrollen des Gelbfieberimpfzertifikats erfolgt, in EinzelfÀllen war es zu Impfungen vor Ort gekommen. Das tansanische Gesundheitsministerium hat deshalb zwischenzeitlich folgende Regelung verbindlich festgelegt:
1. Reisende aus Endemiegebieten (NachbarlÀnder) benötigen eine Gelbfieberimpfung (wie oben festgehalten).
2. Reisende aus Nicht-Endemiegebieten (z.B. Europa) benötigen nur dann eine Gelbfieberimpfung, wenn sie in einem Gelbfiebergebiet den Flughafen beim Zwischenstopp verlassen oder mindestens 12 Stunden in diesem Flughafen auf ihren Anschlussflug warten. Â
Da die Behörden auf Sansibar Einreisen vom Festland als Ankunft aus einem Endemiegebiet ansehen, wird fÃŒr die Weiterreise auf die Insel der Nachweis einer Gelbfieberimpfung erforderlich. Â
Das AuswÀrtige Amt empfiehlt weiterhin, die Standardimpfungen gemÀß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes fÌr Kinder und Erwachsene anlÀsslich einer Reise zu ÌberprÌfen und zu vervollstÀndigen (siehe http://www.rki.de).
Dazu gehören fÌr Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), und gegen Polio (KinderlÀhmung), Mumps, Masern Röteln (MMR) und Influenza.
Als Reiseimpfungen werden Hepatitis A und Typhus, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Tollwut sowie Meningokokken-Krankheit (ACWY) empfohlen.Â
Malaria
Die Übertragung erfolgt durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-MÌcken. Unbehandelt verlÀuft insbesondere die gefÀhrliche Malaria tropica (Ìber 85 % der FÀlle in Tansania!) bei nicht-immunen EuropÀern hÀufig tödlich. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis an den behandelnden Arzt auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet notwendig. Ein hohes Risiko besteht landesweit unter 1800m inklusive der StÀdte und Nationalparks. Ein geringes Risiko herrscht in den Höhenlagen zwischen 1800 und 2500m, in Daressalam und auf den Inseln Sansibar und Pemba.
FÃŒr die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Malarone, Doxycyclin, Lariam) auf dem deutschen Markt erhÀltlich. Die Auswahl und persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. UnvertrÀglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme einer Chemoprophylaxe mit einem Tropen- bzw. Reisemediziner besprochen werden. Aufgrund der mÃŒckengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen:Â
·              körperbedeckende (helle) Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden),
·              ganztÀgig (→ Dengue) und in den Abendstunden und nachts (→ Malaria) Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen,
·              ggf. unter einem Moskitonetz zu schlafen.Â
HIV/AIDS
HIV/AIDS ist im Lande ein großes Problem und eine große Gefahr fÃŒr alle, die Infektionsrisiken eingehen. Durch sexuelle Kontakte, bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder KanÃŒlen) und Bluttransfusionen besteht grundsÀtzlich ein hohes, lebensgefÀhrliches Risiko. Kondombenutzung wird immer, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften, empfohlen.Â
Durchfallerkrankungen und Cholera
Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen und besonders Cholera vermeiden. Â
Einige Grundregeln
Ausschließlich Wasser sicheren Ursprungs trinken, z. B. Flaschenwasser, nie Leitungswasser. Im Notfall gefiltertes, desinfiziertes oder abgekochtes Wasser benutzen. Unterwegs auch zum GeschirrspÃŒlen und ZÀhneputzen Trinkwasser benutzen. Bei Nahrungsmitteln gilt: kochen, selbst schÀlen oder desinfizieren. Halten Sie unbedingt Fliegen von Ihrer Verpflegung fern. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die HÀnde, immer aber nach dem Toilettengang und immer vor der Essenszubereitung und vor dem Essen. HÀndedesinfektion wo angebracht durchfÃŒhren, EinmalhandtÃŒcher verwenden.Â
Weitere InfektionskrankheitenÂ
Schlafkrankheit (Afrikanische Trypanosomiasis)
In der Serengeti sowie im Westen des Landes (Tabora, Rukwa, Kigoma) kann es zu einer Infektion mit dem Erreger der Schlafkrankheit kommen, die durch große Fliegen (Tsetse) mit einem schmerzhaften Stich auch durch dÃŒnneren Stoff hindurch ÃŒbertragen werden kann. So infizierten sich zuletzt mehrere Touristen wÀhrend des Besuchs des Serengeti-Nationalparks. Vermeidung der Fliegenstiche durch angemessenes Verhalten (u.a. Vorsicht bei Fahrten mit offenen Jeeps) und entsprechende Kleidung ist hier besonders angeraten. Â
Dengue
Dengue-Fieber kommt an der KÌste und auf den Inseln immer wieder vor. Die Erkrankung ist durch Fieber, Hautausschlag, schwere Gelenk- und Knochenschmerzen („break bone fever“) gekennzeichnet. In seltenen FÀllen treten Blutungskomplikationen auf (Dengue HÀmorrhagisches Fieber). Dengue Fieber wird durch tagstechende MÌcken (Stegomyia aegypti) Ìbertragen. Eine Impfung oder Chemoprophylaxe existiert nicht. MÌckenschutz auch am Tage ist dringend angeraten.
Meningitis (bakterielle HirnhautentzÃŒndung)
Sie wird vorwiegend in den trockenen Monaten (vor allem Januar bis April) im Norden des Landes ÃŒbertragen. Entsprechend der Reiseform und -zeit kann eine Impfung (Kombinationsimpfstoff gegen die vier Meningokokken-Typen ACWY) auch bei einer Aufenthaltsdauer von unter vier Wochen indiziert sein.Â
Schistosomiasis (Bilharziose)Â
Die Bilharziose wird beim Baden, Waten oder anderen FreizeitaktivitÀten im oder am SÌßwasser (z. B. Victoria-See) durch das Eindringen der Wurmlarven durch die intakte Haut ÃŒbertragen. Vom Baden in SÌßwassergewÀssern sollte daher in ganz Tansania konsequent abgesehen werden.Â
Gifttiere
In allen tropischen LÀndern kommen eine Reihe teilweise gefÀhrlicher Giftschlangen vor, deren Biss schwere KörperschÀden inkl. Todesfolge bewirken kann. Viele Schlangen sind nachtaktiv, daher nachts möglichst nicht im Freien umherlaufen. Nicht in Erdlöcher oder -spalten, unter Steine bzw. Reisig, Zweige und Àhnlich unÃŒbersichtliches Material greifen. Auch kommen einige recht giftige Spinnen- und Skorpionarten, daneben auch andere Tiere mit potentiell starker Giftwirkung (z.B. bestimmte auffÀllig gefÀrbte Schmetterlingsraupen, HundertfÌßler) vor. Wie ÃŒberall in den Tropen gilt: Vorsicht, wohin man greift, wohin man tritt und wohin man sich setzt oder legt. Vor Benutzung von Bettdecken und -laken, KleidungsstÃŒcken, Schuhwerk, Kopfbedeckungen evtl. vorhandene giftige "Untermieter" durch sorgfÀltiges AusschÃŒtteln entfernen.Â
Höhenkrankheit
Sollten im Rahmen von touristischen Unternehmungen der Kilimanjaro bestiegen werden, sind gesundheitliche Probleme möglich (akute Höhenkrankheit – RÌcksprache mit Hausarzt entsprechend eigener Vorerkrankungen). Zu Symptomen der Höhenkrankheit siehe auch das Merkblatt des Gesundheitsdienstes unter www.diplo.de/reisemedizin
Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung im Lande ist mit Europa nicht zu vergleichen und hÀufig technisch, apparativ und/oder hygienisch problematisch. Vielfach fehlen auch europÀisch ausgebildete, englisch sprechende Ärzte.
Ein ausreichender, weltweit gÌltiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlÀssige ReiserÌckholversicherung sind dringend empfohlen. Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschÌtzt werden. Es gibt im Land immer wieder EngpÀsse in der Versorgung mit Medikamenten. Auch hierzu ist individuelle Beratung durch einen Tropenarzt bzw. Reisemediziner sinnvoll.
Lassen Sie sich vor einer Reise durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle/einen Tropenmediziner/Reisemediziner beraten, beispielsweise www.dtg.org
Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:
Eine GewÀhr fÌr die Richtigkeit und VollstÀndigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung fÌr eventuell eintretende SchÀden kann nicht Ìbernommen werden. FÌr Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.
Die Angaben sind:
zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei lÀngeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. FÌr kÌrzere Reisen, Einreisen aus DrittlÀndern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
immer auch abhÀngig von den individuellen VerhÀltnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt/Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmÀßig zu empfehlen;
trotz größtmöglicher BemÌhungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.
Haftungsausschluss
Reise- und Sicherheitshinweise beruhen auf den zum angegebenen Zeitpunkt verfÌgbaren und als vertrauenswÌrdig eingeschÀtzten Informationen des AuswÀrtigen Amts. Eine GewÀhr fÌr die Richtigkeit und VollstÀndigkeit sowie eine Haftung fÌr eventuell eintretende SchÀden kann nicht Ìbernommen werden. Gefahrenlagen sind oft unÌbersichtlich und können sich rasch Àndern. Die Entscheidung Ìber die DurchfÌhrung einer Reise liegt allein in Ihrer Verantwortung. Hinweise auf besondere Rechtsvorschriften im Ausland betreffen immer nur wenige ausgewÀhlte Fragen. Gesetzliche Vorschriften können sich zudem jederzeit Àndern, ohne dass das AuswÀrtige Amt hiervon unterrichtet wird. Die Kontaktaufnahme mit der zustÀndigen diplomatischen oder konsularischen Vertretung des Ziellandes wird daher empfohlen.
Das AuswÀrtige Amt rÀt dringend, die in den Reise- und Sicherheitshinweisen enthaltenen Empfehlungen zu beachten sowie einen entsprechenden Versicherungsschutz, z.B. einen Auslands-Krankenversicherungsschutz mit RÌckholversicherung, abzuschließen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass Ihnen Kosten fÌr erforderlich werdende Hilfsmaßnahmen nach dem Konsulargesetz in Rechnung gestellt werden.
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