Es gibt keine mir bekannte wissenschaftliche Untersuchung über die Hintergründe des Verhaltens. Erwiesen ist, dass es in den letzten 50-60 Jahren keinerlei erkennbaren Zusammenhang zwischen der Höhe der Entwicklungshilfe, die in ein Land geflossen ist, und der ökonomischen Entwicklung in diesem Land gibt. Was sehr wichtig ist, dass wir diese väterliche Haltung aufgeben und Afrika eine eigene Entwicklung zugestehen.Oft haben die (zumeist bedingungslos gewährten) Transfers überfällige Reformen verhindert, Abhängigkeiten zementiert und korrupten Machthabern gedient. Das Resultat ist niederschmetternd: Kein einziges der 49 Länder in Schwarzafrika dürfte bis 2015 die Milleniumsziele zur Armutsbekämpfung erfüllen.Viele afrikanische Eliten haben viel zu sehr das Gefühl, dass sie vom Schicksal regiert werden. Das Leben selbst in die Hand zu nehmen tritt dadurch in den Hintergrund. Bei Problemen wird nicht sofort nach einer Lösung gesucht, sondern man sieht sich lieber als Opfer. Andere(Ruanda, Botswana, Ghana; Mauritius) haben das Bewusstsein von der Gestaltbarkeit der Verhältnisse sowie der Wertschätzung des Individuums mit seinen Menschen und Freiheitsrechten. Dort gibt es keine zweifelhaften Führungsriegen, die das Land zugrunde richten und kaum überbordende Korruption und ethnische Konflikte.während die Politiker wie z.B. in Kenia, Kongo gezielt schüren, um ihre eigenen Interessen zu befördern. Wer weiß, dass er handeln kann und strahlt dies auch aus. Statt Duldungsstarre will er etwas erreichen. Ein gut gemeinter Ratschlag von Entwicklungshelfern ist eben auch nur ein Schlag. Afrikaner brauchen keine Hilfe um eine gemeinwohlorientierte Lebensform unter Einschluss sozialer Rechte und Teilhabe zu finden.
Wir sollten mehr optimistische Gelassenheit zeigen und darauf vertrauen, dass die Afrikaner ihren eigenen Weg finden, um die Art des Parlamentarismus, die Art des Regierungsaufbaus zu bestimmen. Westliche Demokratien müssen nicht das einzig mögliche politische Modell in Afrika sein. Aber die führenden Politiker sollten -wie Thomas Sankara oder heute Paul Kagame und vielleicht die neue Führung im Senegal- eine Vorstellung von der Zukunft ihres Landes haben und davon, wie sie Wachstum und Jobs schaffen. Wenn ein gutes Wirtschaftsklima, transparente Gesetzgebung und Zuverlässigkeit vorhanden sind, werden die Landeskinder stolz auf die Fortschritte schauen. Was dann zählt, ist die Leistung, die Initiative, der Elan, die Kreativität, mit der sich jeder Einzelne in die Interessen des Gemeinwesens einbringen kann.