Hallo Kurt,
ich war zuletzt Anfang 2011 in Hwange und dann im Robins Camp (mit Zwischenstopp in Sinamatella und mehreren Naechten auf so genannten Picnic Sites). Die Preise von Lumela sind, soweit ich weiss, auch jetzt noch aktuell. Ich muss gestehen, dass ich Robins klasse fand. Wir waren eine grosse Gruppe und hatten fast das gesamte Camp fuer uns, inklusive eines Hauses mit Kueche, Kuehlschrank usw. Die Ablution Blocks waren alt, aber funktionierten und waren auch nicht so widerlich, wie man es erwarten koennte. Wir reden hier eben von Urlaub im Busch, nicht Lodge-Urlaub.
Sinamatella hat mich mit der Aussicht begeistert und mit dem alten Retsaurant/Bar, leider geschlossen. Ich kann nur ahnen, wie aufregend das mal gewesen sein muss. Vom Main Camp wuerde ich abraten, vor allem, wenn man ein bisschen Wildlife fuer sich alleine sehen moechte. Ein richtiger Geheimtipp ist hingegen Nantwich, das Camp ganz im Westen des Parks (ca. 10km von Robins). Das wurde, als wir dort waren, gerade renoviert und restauriert, und wie ich gehoert habe stehen dort jetzt 3 superschoen hergerichtete Lodges (richtige Haeuser mit mehreren Zimmern) auf einem kleinen Huegel, von dem man wunderschoen die Eben rundrum ueberschauen kann.
Mein bestes Erlebnis in Hwange war allerdings die Detema Picnic Site am Detema Dam. Dort gibt es gelinde gesagt nichts ausser einem Klohaeuschen, einem Ausguck und einem schlapprigen Holzzaun (vielleicht ja mittlerweile restauriert). Wir haben dort mehrere Naechte gecampt. Ich dachte ja, ich ahette schon alles in Afrika gesehen. In Detema kam in der ersten Nacht eine Elefantenherde zum Baden. Das war umwerfebnd - bei 350 haben wir aufgehoert, zu zaehlen. Direkt vor unserer Nase eine Riesenherde, die plantscht und trompetet und spritzt. In der Neujahrsnacht beglueckte uns dann ein Loewenmaennchen, das 100 m von der Site entfernt auf einem kleine Huegel sass und bruellte. Die ganze Nacht. Selbst wir Buscherfahrenen haben dann mal lieber das Feuer angezuendet und die Autos vor die Loecher im Zaun gefahren. Aber es war fantastisch. Am naechsten morgen sind wir dann mit zwei Rangern den Spuren gefolgt. Ueberhaupt habe ich nie zuvor und nie mehr danach in einer so kurzen Zeit so viel Loewen gesehen.
Der Park ist natuerlich anders als das, was man hier so kennt, sind alle anderen doch viel kleiner. Das war neu fuer mich und fuehrt natuerlich manchmal dazu, dass man Hwange auch als landschaftich langweiliger empfinden koennte. Trotzdem war unsere "Tier-Ausbeute" mehr als gut (inklusive Leopard im Camp). Wir hatten zudem auch Vogelliebberhaber in der Gruppe, die waren voelligbegeistert von der Vielfalt der Vogelwelt. Eine Kunstlerin aus der Gruppe hat die Landschaften gleich emhrfach in Gemaelden festgehalten.
Ein anderes Highlight war dann - allerdings wohl eher fuer geuebte und erfahrene Fahrer (oder sich beweisen wollende Maenner) zu empfehlen - ein 4x4-Trip. Gewisse Strecken sind dafuer theoretisch ausgewiesen, die wir baer nicht finden konnten, sie waren einfach zugewachsen. Danke GPS und Suprenlesens haben wir dnn aber doch noch eine herrliche Runde gedreht. 38 Kilometer in acht Stunden, 3 richtige Fluesse und zahllose matschioge Flussbetten durchquert - grandios.
Wenn man also nicht gerade europaeischen Luxus erwartet, kann man in Hwange sehr gut unterkommen, viel sehen, viel lernen, Horzizonte erweitern, Staunen und jede Menge Spass haben. Ausserdem kommt man mit der allertypischsten simbabwischen Gelassenheit in Beruehung...aber die Geschichte gehoert hier nicht hin. Ich kann es nur voll und ganz empfehlen - und wie gesagt, mit Nantwich gibt es jetzt auch eine etwas komfortablere Alternative auf Seiten der staatlichen Camps. High Class Lodges und Hotel gibt es in der Nahe natuerlich auch noch...aber wir Afrikaverrueckten gehen doch dann lieber gleich in den Busch!
Liebe Gruesse,
Doro